Carina Matscher berichtete über „Workation und Coworkation“.

„Coworkation“ für Vinschger Tourismus?

Arbeit und Urlaub: Basis informiert über mögliches Zusatzangebot im Fremdenverkehr.  

Publiziert in 10/11 / 2020 - Erschienen am 17. März 2020

SCHLANDERS - „Workation und Coworkation“ als mögliches Zusatzangebot im Tourismus: Darum ging es bei einer Informationsveranstaltung von Basis Vinschgau in der ehemaligen Schlanderser Drusus-Kaserne. Basis-Mitarbeiterin Carina Matscher stellte die Coworkation Alps-Initiative vor und erklärte die Trends und Herausforderungen von neuen Arbeitsformen. „New Work“ biete neue Chancen und Herausforderungen für periphere, ländliche Räume. „Coworkation“ sei eine Mischung aus „Coworking“, also dem gemeinschaftlichen Arbeiten, und Urlaub. „Workation“ leitet sich dabei aus den englischen Begriffen Work für Arbeit und Vacation für Urlaub ab. „Gemeinsam kann man zum Beispiel Urlaub und Arbeit verbinden“, erklärte Matscher. 

Urlaub und Arbeit verbinden

Um solche Ideen zu bündeln und voranzutreiben sei 2019 der Verein Coworkation Alps gegründet worden. Basis Vinschgau sei Gründungsmitglied und in sämtliche Prozesse involviert.  In Sachen „Coworkation“ gebe es mehrere Möglichkeiten. So etwa „Coworkation als Reise“. Zum Beispiel ein geschnürtes Angebotspaket aus Unterkunft, Verpflegung, Freizeitmöglichkeit und Arbeitsplätzen. „Oder etwa Coworkation als dauerhafte Einrichtung“, betonte Carina Matscher. Als positives Beispiel nannte sie hierbei den Mesnerhof C in Steinberg am Rofan in Nordtirol. Die Idee dahinter: Der aufwendig renovierte alte Bauernhof dient als Rückzugsort für gemeinschaftliches Arbeiten und Urlauben auf dem Land. Die drei Gebäude bilden einen „Community Retreat“ auf Basis der Selbstversorgung für bis zu 37 Personen.

„Kreativität und Produktivität steigern“

Nötig seien für das „Coworkation“ gute Arbeitsbedingungen mit einer ordentlichen Infrastruktur sowie ein hoher Freizeitwert mit Aktivitäten vor Ort. Voraussetzung sei auch die Unterbringung direkt vor Ort. „Durch Coworkation kann man Kreativität und Produktivität der Teilnehmer steigern“, meinte Matscher. Als Nutzergruppen definierte sie vor allem Alleinreisende, wie eben so genannte digitale Nomaden. „Also Personen, die mit ihren Notebooks von überall aus arbeiten können“, erklärte sie. Aber auch für Gruppenreisen und für Geschäftsleute mit Zweitwohnsitz könne ein „Coworkation-Angebot“ eine Option darstellen.

Austausch unter Gleichgesinnten

„Bei einer Work-Community geht es um den Austausch unter Gleichgesinnten, die dadurch neue Kreativität, Produktivität und Inspiration erlangen“, so die Referentin. „Es könnte sein, dass Leute aufgrund solcher Coworkation-Angebote extra in den Vinschgau kommen“, erklärte Matscher. In welcher Form man solche Projekte künftig angehe, müsse bei Interesse mit Gemeinden und Tourismusvereinen sowie schlussendlich den beteiligten Betrieben besprochen werden. Die Verwirklichung sei jedoch Tourismusvereinen und Gemeinden selbst überlassen, Basis-Vinschgau bzw. Coworkation Alps könne aber als Ansprechpartner fungieren. Als Hindernisse werteten einige Teilnehmer die oft nicht optimalen Internetverbindungen im Tal. Bei solchen Angeboten müsse eine optimale Infrastruktur nämlich gewährleistet sein. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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