Damit der „Unort Töll“ kein Unort bleibt
Dringende Maßnahmen in der verkehrsbelasteten Fraktion Töll
Partschins/Töll - Bürgermeister Luis Forcher streifte in der Ratssitzung vom 22. Februar 2022 einmal mehr das Thema Verkehr auf der SS 38. Angesprochen wurde der Kreuzungsbereich mit Abzweigung nach Partschins auf der Töll und die Ampelregelung für Radfahrer weiter östlich. Er erwähnte auch, dass der Kreisverkehr im Bautenprogramm des Landes 2021/23 aufscheine und dass der Abbruch des Felberwirts bevorstehe. Aus dem geplanten Abbruch im Februar wurde nichts. Es soll an der Suche nach spezialisierten Abbruchfirmen gescheitert sein. Nun müsse man die nächste, verkehrsschwache Zeit zwischen November und Februar abwarten. Aber es scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen, meinte ein zuversichtlicher Bürgermeister. Man habe sich am 2. März mit Verkehrslandesrat Daniel Alfreider zu einem Lokalaugenschein getroffen. „Wir haben uns vor Ort umgesehen und der Landesrat hat die beiden Maßnahmen als ein dringendes Gesamtprojekt bezeichnet“, so Forcher. Er habe aber auch zugesichert, dass das Umfahrungsprojekt weiterlaufe.
Unterschiedliche Sichtweisen
Derzeit würden die Machbarkeitsstudien von 2018 zum Kreisverkehr und von 2017 zur Radwegverlegung durch die Landestechniker überprüft. Das einheitliche Ausführungsprojekt würde dann die Landesabteilung 10 Tiefbau erstellen. Mit dem Hinweis „Es wird uns vorgeworfen, dass wir uns mit Nebenaufgaben befassen und die Umfahrung von Rabland aus den Augen verlieren“, spielte Bürgermeister Forcher auf eine Aussendung der Freiheitlichen Gemeinderätin Sabine Zoderer vom 4. Jänner an. Dort war vom Kreisverkehr und der Fahrradunterführung als „Augenauswischerei“ die Rede; Rabland bleibe unberührt und die Bevölkerung weiterhin belastet. Die Bürgerliste Partschins Rabland Töll, die größte Oppositionspartei im Gemeinderat, begrüßte „die zeitnahe Verwirklichung des Kreisverkehrs beim Felberwirt.“ In einer Stellungnahme am 8. März erwähnte Sprecherin Jutta Pedri Hager, dass der Kreisverkehr kurzfristig auf jeden Fall jenen Vorteile biete, die nach Partschins abzweigen oder von dort kommen. Die Verkehrsüberlastung zwischen Meran und dem Vinschgau werde allerdings nicht wesentlich entschärft.
Drehscheibe Töll
Dass Bürgermeister Forcher nicht nur am Verkehrsfluss durch die Töll interessiert war, sondern vor allem an der Lebensqualität seiner Bürger, erklärte er anhand einer Studie „zur Aufwertung der Töll“. Die 2021 verunglückte Monika Gamper hatte sie als „Grobkonzept“ zusammen mit der Gruppe Gut verfasst. In ihrer Analyse zu Schwächen und Stärken der Töll stellte sie „das Potential der Töll als Drehscheibe“ fest und merkte an, dass „die Töll für Vorbeifahrende zur Zeit als Unort wahrgenommen wird“. Forcher machte auf das in Bau befindliche Schau-Kraftwerk der Alperia aufmerksam, das auf die orographische rechte Seite verlegt worden sei. Dadurch ergebe sich die Möglichkeit, den Radweg unter die SS 38 zu bringen und unabhängig von Umfahrungsprojekten zu verwirklichen (siehe Skizze).