„Das Maß ist voll“
Schlanders - Als nicht mehr tragbar und in höchstem Maß ungut für die Fraktion Göflan, die Gemeinde und die Göflaner Marmor GmbH bezeichnete Erhard Alber, Gemeinderatsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit und Präsident der Fraktion Göflan, bei der jüngsten Ratssitzung die derzeitige Situation in Sachen Marmor-Abtransport. Trotz wiederholter Versprechungen seitens des Landes sei bis dato keine Fahrgenehmigung ausgestellt worden, „was mehr als verwunderlich ist.“ Auch angesichts der Tatsache, „dass jetzt wieder gestraft wird“, müsse man sich so langsam die Grundsatzfrage stellen, „wo das Recht der Ausübung unserer Nutzungsrechte geblieben ist“, so Alber. Seit 1997 sei der Marmor-Abtransport ein Streitthema, „und eine vernünftige Lösung gibt es bis heute nicht. Uns lachen bald die Spatzen aus.“ Alber warnte vor einer Eskalation. Auch rechtliche Schritte schloss er nicht aus. Die Gemeinde, die Fraktion und die Göflaner Marmor GmbH sollten sich dringend zu einer Aussprache treffen, um unabhängig davon, was auf Laaser Seite in punkto Abtransport geschieht, eine Strategie für den Abtransport in Göflan auszuloten: Elektro-LKWs oder Seilbahn. BM Dieter Pinggera bestätigte, „dass wir uns in Sachen Marmor-Abtransport derzeit leider Gottes in einer prekären und uns für uns nicht zufriedenstellenden Situation befinden.“ Auch er sprach davon, dass Versprechen seitens des Landes bis dato nicht eingehalten worden seien. Der Marmor werde zwar zur Tal gefahren, nicht aber aufgrund einer provisorischen Landes-Genehmigung, sondern mit Hilfe einer gemeindeinternen Übergangslösung. Zwei kürzlich erlassene Staatsratsurteile „legitimieren uns, den Abtransport in dieser Form weiterzuführen.“ Ein Abtransport mit Wasserstoff-LKWs ist laut dem Vizebürgermeister Reinhard Schwalt nicht der richtige Ansatz. Auch er plädiert für Elektro-LKWs oder eine Seilbahn „und das werden der Landeshauptmann und der zuständige Landesrat akzeptieren müssen.“
