Laura Ferraguti aus Mailand hat als Kind im Paradiso die schönsten Ferien verbracht.

Das Paradiso gibt es immer noch

Publiziert in 27 / 2017 - Erschienen am 25. Juli 2017

Schlanders - Niemand in ­Martell wusste davon und niemand wollte mit dem Paradiso beglückt werden. Der Mailänder Architekt Gio Ponti durfte das Hotel „Paradiso del Cevedale“ einfach bauen, damals in grüner Farbe gehalten und um 2 Stockwerke niedriger. Dass es ein architektonisch wertvolles Denkmal ist, hat die Öffentlichkeit erst nach und nach begriffen. Etwas früher dran war die Latscherin Carmen Tartarotti, die über das unerwünschte Hotel schon 1990 einen ungewöhnlichen Film gedreht hatte und dazu 15 direkt oder indirekt beteiligte Zeitzeugen zu Wort kommen ließ. Ihre Geschichten haben sich auf die bröckelnde, rote Fassade projiziert, erklärte die aus Berlin angereiste Regisseurin den 400 Besuchern auf dem Kulturhausplatz. Darunter waren viele erst nach 1990 geboren. Diese 3. „Open Air“ Veranstaltung auf dem „Platzl“, genauer die 3. „Schlanderser Movie Night“, wirkte derart aktuell und derart authentisch, dass sie zu intensivem Informationsaustausch zwischen den Generationen geführt hat. Der allerdings in den letzten Sequenzen vom Regen beschleunigt wurde. Dass sich das Publikum 50 Minuten lang auf gelben Schalbrettern räkeln konnte, ist der Architektin und Gemeinderätin Julia Pircher zu verdanken. „Dafür musste ich mehrere geschickte Handwerker stressen“, gestand sie. Nicht gestresst, sondern von der außergewöhnlichen Idee begeistert war Marketingleiterin Karin Meister.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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