Das Schaf im Mittelpunkt
SCHNALS - Sie hat Tradition: Die Transhumanz im Schnalstal ist immer wieder ein Spektakel und zählt nicht umsonst seit 2019 zum immateriellen Welt-Kulturerbe der UNESCO. Bereits seit Jahrhunderten ziehen die Hirten im Juni mit mehreren tausend Schafen vom Schnalstal aus über die Sommermonate ins österreichische Ötztal. Mitte September geht es für die 3.000 bis 4.000 Schafe zurück nach Schnals. Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland verfolgen jährlich das Spektakel, das über den Schnalstaler Gletscher führt.
So war es auch am vergangenen Wochenende bei der Rückkehr der „Pamper“. Bei angenehmen Temperaturen sind die Schafherden mit ihren Hirten nach zweitägiger Wanderschaft von der Rofenberg Alm im Venter Tal über das Hochjoch, am Sonntag, 10. September, ohne größere Zwischenfälle in Kurzras eingetroffen. Dort erwartete die Gäste das Fest der Bergrettung Schnals mit Schauübung, musikalischer Unterhaltung und lokalen Spezialitäten. Bereits tags zuvor waren die ersten Schafe nach Vernagt „heimgekehrt“, auch hier wurde bei einem Hirtenfest ausgiebig gefeiert.
„Man muss dieses Brauchtum schon einmal miterleben: Die Beziehung zwischen Mensch und Tier, die Naturverbundenheit, die hochalpine Umgebung – all das geht unter die Haut“, betonte Stefan Hütter, Marketingleiter der Alpin Arena Schnals. Aufgrund des Neubaus der Gletscherbahn brachte heuer der Sessellift Roter Kofel die Gäste in das hochalpine Wandergebiet und ermöglichte somit auch dieses Jahr den Schafabtrieb hautnah zu beobachten und bis ins Tal zu begleiten.
Kulinarische Wochen noch bis 24. September
Für Spezialitäten ist auch bei den „Slow Food Spezialitätenwochen im Zuge der Transhumanz“ gesorgt. Bei diesen kulinarischen Wochen, die sich der Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit und Lokalität verschreiben, dreht sich alles um das Schnalser Schaf. Rustikal, traditionell, verfeinert, modern oder neu kreiert für jeden Gaumen gibt es das passende Genusserlebnis. Diese Gerichte können noch bis 24. September in den Schnalser Gastronomiebetrieben verkostet werden.