Demenz im Fokus
Gemeinsame Initiative der 5 Vinschger Seniorenwohnheime
Vinschgau - Für Menschen, die unter Demenz leiden, wird jeder noch so kleine Teil des täglichen Lebens zur Herausforderung. Wie groß diese Herausforderung ist, konnten Besucher der 5 Vinschger Seniorenwohnheime am 1. Oktober anlässlich des Tages der Senioren am eigenen Leib erfahren. Die Seniorenwohnheime von Latsch, Schlanders, Laas, Schluderns und Mals hatten den Tag der Seniroen genutzt, um das immer wichtiger werdende Thema Demenz in den Fokus zu rücken. „Zwar hat jeder schon einmal von Demenz gehört, die meisten kennen auch jemanden, der an Demenz erkrankt ist, wie sich das Leben für die Betroffenen aber anfühlt, kann sich kaum jemand vorstellen“, so der Grundtenor der Verantwortlichen der 5 Vinschger Heime. Mit der Aktion „Hands on dementia“ habe man daher versucht, die Folgen von Demenz für alle spürbar zu machen. So konnte in den 5 Heimen mit Hilfe eigens eingerichteter Boxen ein ganzer Tagesablauf durchgespielt werden, und zwar mit den Herausforderungen, die sich dabei Demenzkranken bieten: vom Frühstück, bei dem man kaum erkennen kann, was auf dem Teller liegt, über das Ankleiden mit Mobilitätseinschränkungen, das Sprechen und Schreiben mit Wortfindungsschwierigkeiten bis hin zum Zu-Bett-Gehen. Neben den „Hands on dementia“-Boxen konnten die Besucher der fünf Wohnheime auch die beeindruckenden Bilder von Manuela Tessaro zum Thema Alzheimer besichtigen. Das Fotoprojekt war im Auftrag der Alzheimer-Gesellschaft ASAA entstanden. Die Fotoausstellung und „Hands on dementia“ gehörten zu den ersten Sensibilisierungsaktionen des Netzwerks „Demenzfreundlicher Vinschgau“. Ihm gehören neben den Seniorenwohnheimen der KVW Vinschgau, die ASAA, die Bezirksgemeinschaft Vinschgau sowie der Gesundheitsbezirk Meran an. Unterstützt und mitgetragen wurden die Initiativen zum Tag der Senioren vom Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P sowie von den Raffeisenkassen des Vinschgaus. „Es ist uns ein Anliegen, derartige Initiativen zu unterstützen, zumal wir als Genossenschaften im Tal verankert sind und die Zahl von Demenzerkrankungen im Steigen begriffen ist. Demenz kann jeden von uns treffen,“ sagte VI.P-Geschäftsführer Martin Pinzger. Alexander Janser, der Präsident des Seniorenwohnheims in Latsch, dankte den Sponsoren im Namen der Heime. Die Demenzerkrankungen gehören zu den größten Herausforderungen in der Seniorenbetreuung. Wie Janser, der am 1. Oktober übrigens seinen Geburtstag feierte, dem der Vinschger am Rande bestätigte, stehe man in Latsch bezüglich des Seniorenwohnheims vor einer großen Entscheidung. Zumal das 55-Betten-Heim zu klein geworden ist, über keinen Bettenaufzug verfügt und auch anderweitig den neuen Herausforderungen angepasst werde müsste, gelte es grundsätzlich zu entscheiden, ob und in welcher Form eine Erweiterung am bestehenden Standort, der in einer Ensembleschutzzone liegt, überhaupt möglich und sinnvoll ist, oder ob es angebracht wäre, einen Neubau an einer anderen Stelle ins Auge zu fassen.
