Der Stillstand hat ein Ende
Arbeiten an der Umfahrung Kastelbell-Galsaun können weitergehen.
Kastelbell-Tschars - Noch innerhalb August sollen die Arbeiten für die Errichtung der Umfahrung von Kastelbell-Galsaun fortgesetzt werden. „Die gerichtliche Einigung steht und die neue Firma kann durchstarten“, freute sich Landesrat Daniel Alfreider am 28. Juli auf einer Pressekonferenz in Bozen. Wie mehrfach berichtet, war die im Jahr 2019 mit den Arbeiten betraute Hauptfirma E.MA.PRI.CE. SpA in Schwierigkeiten geraten. Nun wurden laut Alfreider „alle rechtlichen Schritte gemacht und das neue Unternehmen will nun auf Hochtouren arbeiten, um die Umfahrung schnellstmöglich fertig zu bauen.“ Die Firma habe nun einem Vergleich vor Gericht zugestimmt, „sodass jetzt die bei der Ausschreibung nächstgereihte Firma die Arbeiten übernehmen kann.“ Eine neue, zeitaufwendige Ausschreibung habe somit vermieden werden können. Noch zufriedener über die Fortsetzung der Arbeiten äußerte sich Gustav Tappeiner, der Bürgermeister von Kastelbell-Tschars: „Mit Freude und Genugtuung nimmt die Bevölkerung und auch die Gemeindeverwaltung zur Kenntnis, dass die Arbeiten nach einem rund 18-monatigen Stillstand wieder weitergehen können.“ Die Umfahrung solle eine Aufwertung und mehr Lebensqualität für die Dörfer bringen. Der 2.495 Meter lange Tunnel - der zweitlängste des Landes - bildet das Kernstück der insgesamt 3,36 Kilometer langen Umfahrung. Der Vortrieb des Tunnels war übrigens bereits fast fertiggestellt worden. Als es zur Einstellung der Arbeiten kam, fehlten nur die letzten 18 Meter. Wie der Direktor der Landesabteilung Tiefbau, Umberto Simone, präzisierte, wird die Bietergemeinschaft mit dem neuen Unternehmen PAC SpA in den nächsten Tagen die Geräte und Maschinen auf die Baustelle bringen und so bald wie möglich mit den weiteren Arbeiten beginnen. Der Verfahrensverantwortliche Augustin Hueber rechnet damit, „dass die noch auszuführenden Arbeiten mindestens rund eineinhalb Jahre dauern werden.“ In den Bau der Umfahrung werden rund 75 Millionen Euro Steuergeld investiert. Die Linienführung der Trasse für die Umfahrung wurde laut Simone so gewählt, „dass sich der Eingriff auf Landschaft und Kulturgrund auf ein Minimum beschränkt.“ Im Zuge der Arbeiten wird die Straße angepasst, beispielsweise bei der Engstelle bei Schloss Kastelbell. Für den neuen Tunnel gibt es zwei Anschlusspunkte an die Staatsstraße, und zwar im Osten, wo ein Kreisverkehr gebaut wird, und im Westen, wo eine T-Kreuzung entstehen soll. Im Tunnel sollen 4 Fluchtstollen und 4 Pannenbuchten sowie ein modernes Belüftungssystem für Sicherheit sorgen. Mit Freude hatte auch die SVP Ortsgruppe Kastelbell-Tschars den Bürgerinnen und Bürgern über die sozialen Medien mitgeteilt, „dass die neue Bietergemeinschaft (PAC SpA und Passeirer Bau GmbH) die Arbeiten innerhalb August wieder aufnehmen wird.“