Ein Teil der Mitglieder des Stilfser Gemeinderates bei der Videokonferenz am 30. November.

Dickes Arbeitsprogramm

Stilfser Gemeinderat stimmt dem programmatischen Dokument des Bürgermeisters einhellig zu.

Publiziert in 42 / 2020 - Erschienen am 3. Dezember 2020

Stilfs - Der Ausschuss der Gemeinde Stilfs mit Bürgermeister Franz Heinisch an der Spitze hat sich für die Periode 2020 bis 2025 viel vorgenommen. Das beweist schon ein kurzer Blick auf die Ziele und Maßnahmen, die im programmatischen Dokument des Bürgermeisters aufgelistet sind. Heinisch stellte die Schwerpunkte des Programms am 30. November bei einer Videokonferenz vor, zu der sich 14 der 15 Ratsmitglieder eingeloggt hatten. Gut vorbereitet hatte die erste Videokonferenz des Gemeinderates, die laut dem Bürgermeister „hoffentlich auch die letzte ist“, Samuel Marseiler.

Bürgerfreundliche Verwaltung

Besonderen Wert will der neue Gemeindeausschuss mit BM Franz Heinisch, Vize-BM Armin Angerer, den Referentinnen Manuela Angerer und Maria Herzl sowie dem Referenten Samuel Marseiler auf eine bürgernahe und bürgerfreundliche Verwaltung legen. So soll die Bevölkerung laufend informiert werden. „Auf jährlichen Bürgerversammlungen ebenso wie mit Hilfe der Webseite der Gemeinde, über Facebook und andere Kanäle“, wie Heinisch präzisierte. Im programmatischen Dokument sind nicht nur die Ziele für die jeweiligen Bereiche festgeschrieben, sondern auch die jeweils dazu ins Auge gefassten konkreten Maßnahmen für das Dorf Stilfs, für die Höfe oberhalb des Dorfes, für Trafoi, Sulden, Gomagoi und Stilfser Brücke. Die Palette reicht von einer Vielzahl von Projekten im Trink- und Abwasserbereich bis hin zum Bau von Gehsteigen, der Ausweisung von Wohnbauflächen, Maßnahmen im Bereich der Schulen und Kindergärten und vielen weiteren kleineren und größeren Vorhaben. In puncto Verkehr und Mobilität strebt die Verwaltung u.a. ein neues Konzept für die Regelung der Parkplatzsituation im Dorf Stilfs an sowie verkehrsberuhigende Maßnahmen entlang der Passstraße auf das Stilfser Joch. Weiterhin vorantreiben will die Verwaltung das Kraftwerksprojekt Suldenbach. Leider um fast ein Jahr zurückgeworfen worden sei man laut Heinisch infolge der Corona-Krise beim Projekt Aufwertung der Panoramastraße Stilfserjoch. Zu weiteren wichtigen Vorhaben gehören die Errichtung einer Fahrrad-Aufstiegstrasse zwischen Prad und Gomagoi in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft, die Sanierung der Tennishalle in Sulden, die Unterstützung der Seilbahnen Sulden GmbH beim letzten Teilstück des Skikarussells „Ortler Ronda“, die Beteiligung der Gemeinde Stilfs am Konzept einer 24-Stundenbetreuung für Senioren in Prad und viele weitere Vorhaben.

Nicht in Stein gemeißelt

Abschließend verwies der Bürgermeister sinngemäß darauf, dass das Dokument nicht in Stein gemeißelt sei, sondern dass laufend neue Projekte mit aufgenommen werden können. „Gute Ideen sind immer willkommen“, meinte auch sein Stellvertreter. Petra Platzer (Süd-Tiroler Freiheit) erinnerte bei der Diskussion an den Missstand im Zusammenhang herumstehender Müllcontainer auf dem Stilfser Joch. Diese Zustände seien nicht länger tragbar. Franz Heinisch sicherte zu, sich um die Behebung dieses Problems zu bemühen, gab aber zu bedenken, dass das nicht einfach sei, „denn auf dem Joch gehört uns kein einziger Quadratmeter.“ Bei der Abstimmung sprachen sich alle 14 zugeschalteten Ratsmitglieder für die Genehmigung des programmatischen Dokumentes aus. Einstimmig beschlossen wurde auch die Einsetzung verschiedener Kommissionen.

Verbotsschild schwarz übermalt

Unter dem Punkt „Allfälliges“ brachte Fabian Brenner das Parkverbotsschild zur Sprache, das kürzlich vor der Schule in Stilfs aufgestellt und von unbekannter Hand schwarz bemalt worden ist. Manuela Angerer, Armin Angerer und weitere Räte verurteilten diese „Methode“, sich gegen eine Entscheidung der Verwaltung zu wehren. Manuela Angerer stellte klar, dass schon die Vorgängerverwaltung beschlossen hatte, eine bestimmte Parkfläche vor der Schule für die Lehrpersonen zu reservieren. Darüber sind die Anrainer angesichts der großen Parkplatznot in Stilfs aber alles eher als glücklich. Simone Platzer (Süd-Tiroler Freiheit) kündigte für die nächste Sitzung einen Beschlussantrag für die Entfernung des Schildes an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Antrag angenommen und der Beschluss der Vorgängerverwaltung somit rückgängig gemacht wird. Selbst Roland Angerer, der lange Zeit Schulleiter war, meinte, dass es für die Lehrpersonen zumutbar sei, vom Parkplatz bei der Brücke zu Fuß zur Schule zu gehen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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