Sie sind Vuseum: Gabi Obwegeser und Toni Patscheider vor der Ankündigung eines Symposiums über Ganglegg im Bozner Pastoralzentrum des Jahres 2000.
Sie stehen für Museumskultur: (v.l.) Sara Fliri (Klostermuseum Marienberg), Sissi Prader (Frauenmuseum Meran), Marlene Messner (Südtiroler Museumsverband) und Helene Dietl Laganda (Vintschger Museum)
Dramatisch und wortgewaltig die Rückschau von Gabi Obwegeser
Klangvolle Unterstützung durch eine Abordnung der Musikkapelle Eyrs unter der Leitung von Sebastian Kurz.
Pater Philipp (rechts): „Ein Museum ist vor allem für die Einheimischen da.“

Die kulturelle Lücke wurde zur kulturellen Brücke

Das Vintschger Museum sollte vor 25 Jahren eine kulturelle Lücke schließen 

Publiziert in 20 / 2022 - Erschienen am 8. November 2022

Schluderns - Mit einem EU-Förderprogramm im Rücken, mit entschlossenen Vinschgern am Drücker und einem erstaunlichen Ineinandergreifen glücklicher Umstände entstand das Vintschger Museum in Schluderns. Die „Einmaligkeit des Tales“ soll sich in einem einmaligen Museum widerspiegeln, schrieb das Bezirksblatt der Vinschger im Mai 1996. Die Tageszeitung „Dolomiten“ hatte schon 1989 mit „Spiegelbild eines einmaligen Tales“ getitelt. Zu Ostern 1995 sollte eröffnet werden und als „kleinbäuerliche Welt“ ein Kontrastprogramm zum „Feudalismus der Churburg“ (Dolomiten) entstehen. 1996 wurde der Museumsverein gegründet und 1997 dann auch das Museum eröffnet. Ein Jahr später brach das Glück über das Museumsprojekt herein. Wegbereiter waren die Schludernser Hobbyarchäologen Karl Pohl und Karl Wieser. Sie sollen mit der Vespa und mit Funden vom Ganglegg im Rucksack bis zum Landesdenkmalamt gefahren sein. Europa und sein Fördergeld für strukturschwache Gebiete ermöglichten schließlich, dass der Südtiroler Alt-Meister unter den Archäologen, Hans Nothdurfter, zusammen mit Peter Gamper und Hubert Steiner auf Ganglegg 4 Siedlungsschichten aus der Zeit zwischen 3.300 v. Chr. und 400 n. Chr. freilegte. Plötzlich lag „die Hauptstadt der Venosten“ im Gemeindegebiet von Schluderns. Der „sagenhafte Glücksfall“ für das neue Talmuseum in Form einer inzwischen viel besuchten Archäologie-Ausstellung und einem begehbaren Freigelände fiel mit der politischen Laufbahn von Kristian Klotz als Bürgermeister (1990-2005), mit dessen Funktion als Talschaftspräsident und zwischen 2008 und 2014 mit seiner Rolle als Präsident des Museumsvereins zusammen. Die „25 Jahre Vintschger Museum“ – seit März „Vuseum“ - wurden am 29. Oktober 2022 zu einem Festakt zusammengefasst, zu dem der amtierende Museumspräsident Toni Patscheider maßgebende Zeitzeugen wie Johannes Graf Trapp, Bürgermeister Heiko Hauser, Kristian Klotz, den Publizisten Sebastian Marseiler, den ehemaligen Leader-Koordinator Helmut Pinggera, den Architekten Walter Dietl, und die Geschäftsführerin des Südtiroler Museumsverbandes, Marlene Messner, zu Wort kommen ließ. Bevor die Musikanten aus Eyrs ihren letzten Einsatz hatten, erwähnte Patscheider die großzügige Unterstützung der Gemeinde Schluderns und der Raiffeisenkasse Prad-Taufers. Vizepräsidentin Helene Dietl Laganda wurde als Ideenträgerin ausgezeichnet. Bevor Pater Philipp, Kloster Marienberg, den Segen erteilte, schaute Gabi Obwegeser, „die Museums-Gabi“, temperamentvoll „zruck“ und dankte stimmgewaltig „den Museumsgründern, Mitgliedern, Vorstand und a den Finanzfindern“.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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