Florin Florineth im Jahr 2010.

„Die Wildbachverbauung geprägt“

Publiziert in 14 / 2023 - Erschienen am 1. August 2023

Vinschgau/Wien - Am 16. Juli ist Florin Florineth, ein Urgestein der Umweltbewegung im Vinschgau und in ganz Südtirol, im Alter von 77 Jahren in Mödling bei Wien gestorben. Er war fast 20 Jahre lang Teil der Landesverwaltung und hat den Ingenieurbiologischen Dienst beim Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung aufgebaut. „Der Name Florin Florineth steht für einen engagierten Natur- und Umweltschützer, und er war der Ingenieurbiologe par excellence“, sagt der Direktor des Landeswarnzentrums und stellvertretende Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, Willigis Gallmetzer, der Florineth zu einem späteren Zeitpunkt in seinem Arbeitsfeld nachgefolgt ist und mit ihm gemeinsame Projekte in Südtirol betreut hat. Empathisch und herzlich bleibe Florin Florineth seinen Kolleginnen und Kollegen und Weggefährten in Erinnerung. „Er hat zur Ökologisierung der Wildbach- und Lawinenverbauung beigetragen und den Grundstein gelegt für die Gewässerentwicklung, wie sie aktuell von der Agentur für Bevölkerungsschutz gehandhabt wird“, würdigt Landesrat Arnold Schuler die Verdienste Florineths. 1946 in Mals geboren und aufgewachsen, hat Florineth Biologie an der Universität in Innsbruck und Wien studiert. Er war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Umweltschutzgruppe Vinschgau und auch Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz. Im Dienst der Landesverwaltung von 1975 bis 1994, hat Florin Florineth den Ingenieurbiologischen Dienst beim damaligen Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung mit Kompetenz und Engagement aufgebaut. Als Techniker bzw. Botaniker war er landesweit unterwegs, hat Projekte, Bauleitungen für „grüne“ Verbauungen der Wildbachverbauung erstellt, Hangsicherungen, Ufersicherungen im Tal bis zu Begrünungen von Erosionszonen im Gebirge waren sein Tagesgeschäft im Landesdienst. Die „grünen“ Spuren in der Landschaft zeugen heute noch von seinem Schaffen in Südtirol. Ein Schaffen, das Florineth mit unzähligen Fotos dokumentiert hat. Das enorme Wissen um den Baustoff „Pflanze“ hat er dann auch als Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien weiterentwickelt und weitergegeben an die vielen Studierenden an der Boku in Wien, an der er von 1994 bis 2015 tätig war. Durch Kooperationsprojekte in verschiedenen Ländern hat Florineth auch dort die Verwendung von heimischen Pflanzen für Begrünungen und Bepflanzungen weitergegeben und ein bleibendes Werk hinterlassen. Der Titel seines Buches „Pflanzen statt Beton“ spiegelt das Motto seiner langjährigen Arbeit wider. Florin Florineth war international vernetzt und bei den Studierenden, mit denen er regelmäßig von Wien aus auf Südtirol-Exkursion fuhr, beliebt.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.