Ein schwieriges Weinjahr

Ein schwieriges Weinjahr

Publiziert in 10 / 2015 - Erschienen am 18. März 2015
Die Wetterkapriolen, Peronospora-Befall, Kirschessigfliege und Eulenraupe bereiteten den Vinschger Weinbauern 2014 einiges Kopfzerbrechen. Tschars - Die Stimmung bei der 36. Weinbautagung im ­Josef-Maschler-Haus war trotz aller Widrigkeiten recht positiv. Rückblickend listete Obmann Leo Forcher eine Vielzahl von Tätigkeiten auf. Neben den jährlich wiederkehrenden Schnitt- und Flurbegehungen, Beratungsnachmittagen, Dorfverkostungen, Einkellerungs- und Abfüllseminaren erwähnte er insbesondere die „sehr interessante Lehrfahrt“ nach Apulien und die Herbstbegehung in den Weinbergen in der Gemeinde Naturns. Von Bedeutung sei laut Forcher auch die Überarbeitung des anfangs der 90er Jahre erschienenen Weinbuches. 2014 wurden ca. 16.000 Reben verschiedener Sorten neu angepflanzt. Von der 75 ha großen Anbaufläche im Vinschgau entfallen ca. 31 ha auf Weiß- und 44 auf Rotweine. Die vorherrschende rote Rebsorte ist der Blauburgunder (17,5 ha), gefolgt vom Vernatsch (15 ha) und dem Zweigelt (8 ha). Bei den Weißweinen sind 11 ha mit Riesling-Reben bepflanzt, es folgt der Weißburgunder mit knapp 10 und der Müller Thurgau mit knapp 3 ha. „Der Riesling ­dürfte in Zukunft noch mehr dominieren“, meinte Forcher. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die per Akklamation durchgeführten Neuwahlen. Dem neuen Ausschuss gehören an: Leo Forcher und Martin Pohl (Kastelbell-Tschars), Matthias Bernhart (Partschins), Andreas Gruber (Naturns), Martin Schuster ­(Vetzan) und Matthias ­Thomann (Kortsch). Zwei Mitglieder geehrt Bei der Weinbautagung werden jährlich Mitglieder für besondere Verdienste um die Weinkultur geehrt. Thomas Plack aus ­Galsaun erhielt die Auszeichnung für die Neuanlegung eines Weinberges mit Neuanpflanzung von ca. 3.300, vorwiegend Riesling-Reben nach teilweiser Rodung des „Donnerberges“ am Sonnenberg. Roland Fieg aus Tabland hat seinen Weinberg oberhalb von ­Staben mit Reben aus den 30er und 40er Jahren unter beschwerlichen Umständen neu angelegt. Voll des Lobes für den Verein mit seinem seit der Gründung 1981 amtierenden Obmann Leo Forcher war Bürgermeister Gustav Tappeiner. Der Verein habe von Anfang an die Steigerung der Qualität als Ziel ausgegeben. Heute erreichen die Vinschger Weine auch bei nationalen Wettbewerben sehr gute Bewertungen. Erfreulich sei auch die steigende Nachfrage nach Vinschger Weinen in ­Buschenschänken und der örtlichen Gastronomie. Inzwischen hat sich der Weinanbau sogar zu einer Alternative zum Obstbau entwickelt. Gerd Innerebner (Laimburg) und Thomas Weitgruber (Beratungsring) referierten über die eingangs erwähnten Probleme. Den Abschluss bildete die Vorstellung der Weinbaugebiete im Veltlin, Ziel der Lehrfahrt 2015. Der Weinbauchor umrahmte die Tagung musikalisch. ossi
Oskar Telfser
Oskar Telfser
Vinschger Sonderausgabe

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