Ein Stock weniger, aber gleich viele Betten
Schluderns - Es war im Herbst 2021, als die Gemeinden Schluderns, Prad und Stilfs eine Vereinbarung für die gemeinsame Errichtung zweier Projekte unterzeichneten: Neubau des Seniorenwohnheims in Schluderns und „Betreutes Wohnen plus“ in Prad. Der explosionsartige Anstieg der Preise hat nun dazu geführt, dass der Neubau des Heims in Schluderns „abgespeckt“ werden musste. „Wir haben in Absprache mit allen 3 Gemeinden vereinbart, dass ein Stockwerk gestrichen wird und die dadurch wegfallenden Betten auf die restlichen zwei Stockwerke verteilt werden“, bringt Bürgermeister Heiko Hauser die Einsparung auf den Punkt. Waren bisher 50 Einzelbettzimmer vorgesehen, so sollen nun 38 Einzelbettzimmer und 6 Doppelzimmer errichtet werden, sodass die Gesamtbettenzahl dennoch unverändert bleibt. „Mit der Streichung eines Stockwerks können wir die Mehrkosten einigermaßen wettmachen“, ist Heiko Hauser überzeugt, „und die Qualität der Unterbringung der Heimgäste bleibt dennoch hoch.“ Am neuen Varianteprojekt wird derzeit noch gearbeitet. Bis zum Herbst soll das Ausführungsprojekt vorliegen. Die Finanzierung haben die drei Gemeinden mit dem Landeshauptmann bereits grundsätzlich abgeklärt. Läuft alles nach Plan, „rechnen wir mit einem Baubeginn Ende 2024“, stimmen der Bürgermeister und sein Stellvertreter Peter Paul Trafoier überein. Voll im Gang sind indessen die Adaptierungsarbeiten im Hotel „Alte Mühle“. Die Gemeinde hat das Haupt- und Nebengebäude als Ausweichquartier während der Phase des Heim-Neubaus angemietet. 70 Prozent der monatlichen Miete in Höhe von fast 20.000 Euro (inkl. IVA) zahlt das Land. Die Umbau- und Adaptierungsarbeiten, bei denen die Brandschutzmaßnahmen stark zu Buche schlagen, kosten ca. 690.000 Euro. 150.000 Euro davon übernimmt das Land. Die Übersiedelung der Heimbewohner in das zentral gelegene, innen und außen sehr ansprechende Ausweichquartier soll bereits Ende Mai 2023 erfolgen. Viele Zimmer verfügen über einen Balkon, „und die Aussicht auf die Churburg und den Ortler könnte schöner nicht sein“, schwärmen Hauser und Trafoier. Ihr Wunsch ist es, dass das Gebäude nach dem Umzug in das neue Heim wieder als Hotel genutzt wird.