Eine Wiedergutmachung
1922 enteignet, wurde der Latscher Schießstand 2019 wieder zurückgegeben.
Latsch - Der Südtiroler Amtsschimmel verlangte den Tagesordnungspunkt 12 der Gemeinderatssitzung vom 5. August. Mit der „Annahme der unentgeltlichen Abtretung der Bauparzelle 187 Katastralgemeinde Latsch (historischer Schießstand Latsch) von Seiten der Autonomen Provinz Bozen gemäß Artikel 20 des Landesgesetzes 2/1987“ wurde Bürgermeister Helmut Fischer vom Rat ermächtigt, das anzunehmen, was in Latsch spätestens seit 1703 vorhanden war – nämlich ein gemeindeeigener Schießstand. Der heutige Schießstand wurde zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef I. im Jahre 1908 errichtet. Der Bau dieses 4. Latscher Schießstandes war notwendig geworden, weil die Vinschger Bahn seit 1906 durch die Schusslinie des 3. Schießstandes fahren musste. Das „Schützenhaus“ stand damals an der Stelle des späteren Magazins Zuegg und des heutigen Treindlerhofs in der Bahnhofstraße. Nachzulesen ist diese Geschichte bei Hans Pegger in der „Chronik von Latsch“. Heute reichen die 6 Schusslinien über 100 Meter über eine Grünanlage, ein Park- und Spielplatzgelände zum bescheidenen Rest des einstigen „Zieler-Grabens“ mit damals 2 je 4 Meter hohen, abgeböschten Steinmauern. Die gesamte Fläche ist bereits vor Jahren an die Gemeinde übergegangen. Diesen letzten Tagesordnungspunkt um 23 Uhr nutzte auch der für Hans Mitterer nachgerückte Gemeinderat Martin Pirhofer, um zu erfahren, was man mit dem Schießstand vorhabe. Kulturreferent Mauro Dalla Barba erklärte: „Um die kostenlose Übernahme zu erreichen, mussten wir einen Nutzungsplan vorlegen.“ Es habe ein Treffen vor Ort mit Landesrat Arnold Schuler und Vertretern verschiedener Vereine gegeben und dabei sei die Rede gewesen von einem Vereinssitz der Schützen und einem Dorfarchiv bzw. Depot verschiedener Kunstschätze.
