Die Gemeindestraße zur Rescher Alm ist seit der heurigen Saison ab der Kopferbrücke täglich von 9 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt.
Jetzt gelangt man ohne Staub zur Rescher Alm und kann den Panoramablick, der sich auf der Alm bietet, ohne Blechlawine genießen.
Gertrud Meister (r.) ist schon öfters im Rollstuhl auf die Rescher Alm gefahren: „Der Weg ist super befahrbar. Auch die Almhütte ist abgesehen von kleineren Verbesserungsmöglichkeiten grundsätzlich gut für Rollstuhlfahrer ausgestattet.“
Nicht nur Hüttenwirt Fabian Rapp und der Gemeindereferent Franz Prieth freuen sich, dass es gelungen ist, die Straßensperre in Absprache mit allen Beteiligten einzuführen.

„Es war höchste Zeit“

Gemeindestraße zur Rescher Alm täglich von 9 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt.

Publiziert in 23 / 2019 - Erschienen am 2. Juli 2019

Reschen - Nach mehreren Gesprächen und Treffen in den vergangenen Jahren ist heuer der Durchbruch gelungen: Die Gemeindestraße zur Rescher Alm ist seit dem Beginn der Almsaison im Abschnitt von der Kopferbrücke bis zur Alm täglich von 9 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt. Hatte es bisher zum Alltag gehört, dass jedes freie Plätzchen im Umkreis der Alm von geparkten Autos und sogar Campern besetzt war, so haben Wanderer und Biker jetzt einen freien Blick auf den See und das einzigartige Bergpanorama. Nicht weniger wichtig ist, dass Besucher, die zu Fuß oder mit dem Rad auf die Alm kommen, nicht mehr gezwungen sind, den vom Verkehr aufgewirbelten Staub entlang der knapp 3 Kilometer langen Schotterstraße zu schlucken. Und auch der Aspekt der Sicherheit entlang der schmalen Straße kommt hinzu. Der für Reschen zuständige Gemeindereferent Franz Prieth freut sich, dass es gelungen ist, in Absprache und in Übereinkunft mit allen Beteiligten die Straßensperre einzuführen: „Die Fraktionsverwaltung mit dem Präsidenten Hubert Schöpf steht ebenso dahinter, wie die Gemeindeverwaltung, die Ferienregion Reschenpass mit der Präsidentin Deborah Zanzotti und dem Geschäftsführer Gerald Burger, und vor allem auch der Hüttenwirt Fabian Rapp.“ Prieth erinnert auch daran, dass die ehemalige Militärstraße in den vergangenen Jahren von der Gemeinde mit einem nicht unerheblichen Kostenaufwand instandgesetzt und gesichert worden ist. Außerdem wurde vor der Kopferbrücke ein Parkplatz errichtet, wo bis zu 40 Autos abgestellt werden können. Von der nunmehr eingeführten Sperre, die laut Prieth streng kontrolliert wird, sind lediglich die Anrainer ausgenommen, die entlang der Straße Wiesen bewirtschaften, und jene Bauern, die mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zur Alm müssen. „Eine Alm muss man sich auch irgendwie verdienen, man muss sie sich erwandern“, sagt Fabian Rapp dem der Vinschger. Er begrüßt die Straßensperre. Die Initiative dazu sei wesentlich von ihm ausgegangen: „Es passt einfach nicht zu Philosophie einer Alm, dass man mit dem Auto bis zur Almhütte hinfährt und dass die Besucher anstatt Ruhe und freier Natur eine Blechlawine vor den Augen haben.“ Schon oft hätten sich Wanderer und Radfahrer darüber beklagt. Auch die teils starke Staubentwicklung wurde immer wieder beanstandet. Rapp und Prieth verweisen zudem darauf, dass das Bergradfahren weiter im Aufwind ist und immer mehr Einheimische und Gäste mit E-Bikes auf die Alm kommen. Diese liegt übrigens auf 2.010 Höhenmetern und ist seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel: Rojen und Rescher Höhenweg, Piz Lad, Dreiländerstein. Begehbar ist die Gemeindestraße, die ab der Kopferbrücke bis zur Alm nur einen Höhenunterschied von ca. 200 Metern aufweist, auch mit „Poppawagen“. Zudem können auch Rollstuhlfahrer die 3 km problemlos bewältigen, wie dies Gertrud Meister, die Vorsitzende des Polio-Landesverbandes Bayern, bestätigt. Polio ist das Kurzwort für spinale Kinderlähmung. Bei der Verkostung der Gäste setzt Fabian Rapp, der die Rescher Alm seit 2014 als Hüttenwirt führt, auf regionale und saisonale Produkte: „Die Nudel stellen wir selber her, das Fleisch beziehen wir von einheimischen Bauern und das Gemüse stammt aus Gärten von Reschen bis Burgeis.“ Auch die Produkte der Alm, sprich Butter und Bergkäse, werden serviert.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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