Im Schulhof in Glurns fand die Vollversammlung der Ferienregion Obervinschgau statt. Im Hintergrund die noch eingerüstete Freilichtbühne, die in Zukunft für Konzerte und weitere Veranstaltungen genutzt werden soll.
Präsident Lukas Gerstl (links) ist stolz auf sein Mitarbeiterteam (v.l.): Katharina Fritz, Franziska Frank, Philip Florineth, Miriam Pisoni und Nadja Anstein.
Das neue Tourismusbüro in Glurns wurde im Tauferer Torturm untergebracht.

Es war nicht leicht, aber jetzt …

Ferienregion Obervinschgau lässt sich trotz der Corona-Krise nicht unterkriegen

Publiziert in 21 / 2021 - Erschienen am 24. Juni 2021

Glurns - Die Nächtigungen im Jahr 2020 brachen zwar um 32% ein und bei den Ankünften gab es ein Minus von 36%, aber von diesen und weiteren negativen Folgen der Corona-Krise lässt sich der Tourismusverein der Gemeinden Mals, Schluderns, Taufers im Münstertal und Glurns nicht unterkriegen. Deutlich gezeigt hat sich das bei der Vollversammlung, die am 10. Juni unter freiem Himmel im Schulhof in Glurns stattgefunden hat. „Wir haben die Zeit der Krise genutzt, um die vielen Wanderwege in Schuss zu halten, die Drucksorten zu aktualisieren und neue Projekte und Ziele anzupeilen. Jetzt hoffen wir alle auf eine gute Sommersaison“, sagte Präsident Lukas Gerstl. Er bezeichnete die Ferienregion als einen Betrieb für die Betriebe. 

Leitprodukt 360° Obervinschgau 

In ihrem Rückblick auf 2020 erinnerte Katharina Fritz, die für die Geschäftsführung sowie die Projekt- und Produktentwicklung zuständig ist, an den Abschluss des großen Projektes 360° Obervinschgau. Heuer ist eine qualitative Erweiterung geplant. So werden entlang des Weges mehr Kojen und Fernrohre an besonderen Aussichtpunkten errichtet. Auch neue interaktive Naturinstallationen sind geplant sowie ein neuer Flyer. Der 360° Weg mit seinen 9 Etappen stößt auf viel Zuspruch und soll laut Katharina Fritz zu einem landesweiten Leitprodukt werden. Weiterhin gemeinsam voranbringen will die Ferienregion das Thema Biken, wobei auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Ferienregionen Reschenpass, Prad und Ortlergebiet gesetzt wird. Als Partner für das Bike-Wochenprogramm, das heuer angeboten wird, konnte Südtirolbike gewonnen werden. Mehrere Maßnahmen sind heuer auch im Rahmen des Projektes Naturlehrpfad im Biotop Schluderns geplant. So sollen erste interaktive Installationen errichtet werden. Eine Rundumrenovierung ist heuer an der Ausgrabungsstätte Ganglegg in Schluderns geplant. Die Instandhaltung und Beschilderung des Wanderwegenetzes gehören weiterhin zu den Arbeitsschwerpunkten. Die Ferienregion betreut seit 2017 als Wegehalter rund 340 Kilometer Wanderwege im gesamten Obervinschgau.

Neues Büro in Glurns

Eine Aufwertung für Glurns und die ganze Ferienregion ist das neue Büro des Tourismusvereins im Tauferer Torturm in Glurns. Der von Jürgen Wallnöfer geplante und konzipierte Glaskubus besticht mit einer besonderen Architektur. Weiterhin unterstützen will die Ferienregion wichtige Veranstaltungen, wie etwa die Ritterspiele, die heuer vom 20. bis zum 22. August stattfinden, die Märkte in Mals, Schluderns und Glurns sowie weitere kulturelle und sportliche Veranstaltungen. Einen großen Dank zollte Lukas Gerstl allen Mitgliedsbetrieben, den Gemeindeverwaltungen im Einzugsgebiet der Ferienregion, den Fraktionen, der Forstbehörde, den Raiffeisenkassen Obervinschgau und Prad-Taufers, dem Maschinenring und nicht zuletzt dem Mitarbeiterteam des Tourismusvereins.

„Viel Fläche, wenig Leute“

Als großer Trumpf für die Ferienregion Obervinschgau und die angrenzenden Ferienregionen hat sich laut Kurt Sagmeister (IDM Südtirol) der Umstand erwiesen, „dass es hier viel Fläche und wenig Leute gibt.“ Ronald Patscheider, der Präsident der Touristik und Freizeit GmbH (Ski- und Erlebnisberg Watles sowie Nordic Center Schlinig), die zu rund 90% der Ferienregion gehört, wartete mit einem Appell an die Betriebe auf: „Schickt die Gäste auf den Watles!“ Die Sommersaison am Erlebnisberg Watles hat am 22. Mai begonnen. „Wir haben alle eine harte Zeit hinter uns und noch ist es nicht vorbei“, sagte Klaus Pobitzer, Vorstandsmitglied und HGV-Ortsobmann von Mals. „Der Aufschwung, wie wir ihn in den Jahren vor Corona erlebt haben, wird wieder kommen. Wir leben in einer Region, auf die wir stolz sein können.“ Nicht unerwähnt ließ Pobitzer die derzeitigen Probleme bei der Suche nach Mitarbeitern für die Tourismusbetriebe. Grußworte überbrachten auch Gerald Burger, der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, Markus Moriggl, der Direktor der Raika Obervinschgau, sowie der Hausherr und Kommissär von Glurns, Toni Patscheider, im Namen der Gemeinden. Miriam Pisoni, Mitarbeiterin im Büro in Glurns, stellte die neue 360° InfoApp Obervinschgau (Tippthek App) vor. Philipp Corradini vom Institut für Regionalentwicklung (Eurac Research) informierte über das Projekt bzw. die Idee „Vinschger Gerichte“. Es handelt sich ein Pilotprojekt der Initiative Plattform Land. Ziel ist es, mit Gerichten, deren Zutaten aus dem Vinschgau stammen, einen Mehrwert für die Gastronomie, die Landwirtschaft sowie für Einheimische und Gäste zu schaffen. 

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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