„Gemeinsam für Prad“ in neuer Rolle
Prad - Die Liste „Gemeinsam für Prad“ ist die einzige Gruppierung, die nicht im Gemeindeausschuss aus SVP und „Freiem Bündnis Prad“ vertreten ist. In der vergangenen Amtsperiode stellte „Gemeinsam für Prad“ mit Karl Bernhart den Bürgermeister, eine Referentin und einen Referenten und vier Gemeinderäte. Die Wahl im September hat die Verhältnisse verändert: Greta Brenner, Karl Bernhart, Ralf Brenner, Udo Thoma und Wunibald Wallnöfer konnten knapp ein Drittel aller Stimmen für „Gemeinsam für Prad“ vereinen und stellen jetzt 5 Sitze im Gemeinderat. „Trotz ihrer absoluten Mehrheit nahm die SVP Koalitionsgespräche auf. ‚Gemeinsam für Prad’ bot aufgrund des deutlichen Räteverhältnisses von eins zu zwei und seiner erfolgreichen politischen Erfahrung der letzten fünf Jahre der SVP an, mit zwei Referenten im Ausschuss mitzuarbeiten. Dieses Angebot schlug die SVP aus“, schreibt „Gemeinsam für Prad“ in einer Aussendung. „Die SVP teilte stattdessen die Verantwortung im Ausschuss mit dem von der Süd-Tiroler Freiheit getragenen und dem Schützenbund nahestehenden ‚Freien Bündnis Prad’, das den Referenten für Kultur, Umweltschutz und Integration stellen wird.“ Bei der jüngsten Ratssitzung (siehe eigenen Bericht) sprach „Gemeinsam für Prad“ dem neuen Ausschuss nicht das Vertrauen aus. Mängel sieht die Liste auch in der programmatischen Erklärung des Bürgermeisters Rafael Alber. Davon abgesehen, dass das Dokument den Räten erst einen Tag vor der Ratssitzung zugestellt wurde, sei Albers Regierungserklärung im Wesentlichen das Arbeitsprogramm der vergangenen fünf Jahre. „Das Programm ist weitgehend dasselbe, mit dem Karl Bernhart vor fünf Jahren vor den Gemeinderat getreten ist. Wenig Neues ist dazu gekommen. Wenn nun der neue Bürgermeister mit dem fortgeschriebenen Regierungsprogramm seines Vorgängers antritt und behauptet, damit einen Richtungswechsel zu vollziehen, kann man sich nur wundern“, sagt Gemeinderat Wunibald Wallnöfer. „Gemeinsam für Prad“ stimmte dem Arbeitsprogramm des Bürgermeisters zu, allerdings mit der Auflage, darin wichtige Arbeitspunkte aus dem Programm von „Gemeinsam für Prad“ bei der nächsten Gemeinderatssitzung zu ergänzen. Der Bürgermeister stimmte dieser Auflage zu. Die fünf wichtigsten Forderungen von „Gemeinsam für Prad“ sind die Realisierung der Prader Seniorenstruktur mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung, die weitere schrittweise Verbesserung der Trinkwasserqualität auf der Grundlage des beschlossenen und verbindlichen Maßnahmenpakets von 2018, die Anwendung des neuen Raumordnungsgesetzes für die Belange der Bevölkerung, ein modernes und ökologisches Verkehrsmanagement und der Abschluss der kulturhistorischen Projekte (Kalkofen in der Schmelz, Schloss Lichtenberg, Themenweg Gargitz und Archaikweg). „Diese fünf Punkte unterstützen wir konstruktiv und mit Nachdruck, denn sie bestimmen die Zukunft unserer Gemeinde weit über den kurzen Zeitraum von fünf Jahren hinaus“, so die neu gewählte Rätin Greta Brenner.