Die Eröffnung mit LR Richard Theiner, Karin Dalla Torre, Hartwig Tschenett, Pfarrer Florian Öttl und Armin Angerer.
Von den 4 „Vinschger Stuansuchern“ waren Johannes Pinggera (links) und Martin Rimbl mit Thomas Koch Waldner (Bildmitte) am „Einstieg“ zum Knappenloch.

„Glückauf“ für Stilfs

Der Beweis ist erbracht und im ersten Stilfser Museum nachvollziehbar: Stilfs ist durch den Kupferabbau in der Bronzezeit entstanden.

Publiziert in 34 / 2018 - Erschienen am 9. Oktober 2018

Stilfs - Man hat Erfahrung mit Leben auf engstem Raum. Doch europäische und inneralpine Bergbaugeschichte auf wenigen Quadratmetern unterzubringen, hätte sich weder der „ Stilzer“ Bürgermeister Hartwig Tschenett, noch sein Prader Kollege Karl Bernhart vorstellen können. Sie alle standen an der Spitze ihrer Ratskollegen vor dem einstigen Schlauchturm der Feuerwehr an der Stilfser Dorfeinfahrt und ließen sich von Moderator Roland Brenner durch das Eröffnungsfest führen. Unter ihnen befanden sich als Ehrengäste Landesrat Richard Theiner und die frühere Abteilungsleiterin für Landesmuseen und jetzige Direktorin der Denkmalpflege, Karin Dalla Torre, der wissenschaftliche Betreuer der Dauerausstellung „Der Einstieg - Bergbau und Siedlungen am Ortler“, Thomas Koch Waldner, die Architektin Eva Mair, die Grafikerinnen Nike Auer und Claudia Polizzi und Vertreter der 9 Handwerksbetriebe, die auf engstem Raum die kompakte Ausstellung „Einstieg“ am Einstieg zum Knappenloch gestaltet hatten. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Tschenett fanden Landesrat Theiner und Denkmalpflegerin Dalla Torre anerkennende Worte für die Dorfgemeinschaft von Stilfs und für die eigentlichen Initiatoren der Ausstellung. Referent Armin Angerer nannte sie beim Namen und erzählte die Episode, wie Karl Kessler, Johannes Pinggera, Martin Rimbl und Edmund Schöpf am Ostersonntag des Jahres 2009 auf das Knappenloch gestoßen seien. Er dankte dem Lehrer und Gemeinderat Roland Angerer für seinen Einsatz als Bindeglied zwischen Ämtern, Gemeinde, Architektin und Grafikerinnen. 

„Einstieg“

Die verschiedenen Bedeutungen des Wortes „Einstieg“ - eine Erfindung der Grafikerinnen - nahm Roland Angerer zum Anlass, in 3 geplante Projekte einzusteigen. Er erwähnte den Vorschlag von Dorfbuchautor Gerd-Klaus Pinggera, einen interaktiven Parcours durch Stilfs anzulegen. Ganz im Sinne der Aufwertung der Stilfserjochstraße sei die Erweiterung des Archaik-Weges bis Prad und die Erforschung des urgeschichtlichen Areals am Kaschlin-Boden. Auf den wissenschaftlich aufgearbeiteten und von den Grafikerinnen museal aufbereiteten Inhalt der Ausstellung ging Südtirols einziger Montan-Archäologe Thomas Koch Waldner aus Prad ein. Architektin Mair, Bozen-Wien, erklärte das Konzept einer Schale, die in den alten Bestand „Schlauchturm und Jugendraum“ eingeschoben worden ist. Den Einstieg als Bergbau-Dorf - wie es sich Referent Angerer wünschte - segnete Pfarrer Florian Öttl mit humorvollen, aber tiefsinnigen Worten. Gefeiert wurde auf engem Stilfser Raum rund um den „Einstieg“ mit Speis, Trank und Musik durch Lea und Hannes Niederfriniger aus Eyrs. Den Bergmannsgruß „Glückauf“ wird man in Stilfs noch öfter hören.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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