Im Bild (v.l.): Wolfram Gapp, Obmann der Raiffeisenkasse Untervinschgau, die Familie Reinhard und Daniela Kaserer mit den Kindern Sara, Laura und Samuel, Annemarie und Ernst Kaserer sowie SBJ-Bezirksobmann Fabian Brenner und Bezirksleiterin Anna Rainalter

„Ihr leistet Großartiges“

Jungbergbauernpreis 2021 für Familie Kaserer vom Niedermairhof am Trumsberg

Publiziert in 20 / 2021 - Erschienen am 10. Juni 2021

Kastelbell - Eigentlich hätte der Jungbergbauernpreis 2021 im Rahmen der Vollversammlung des Bezirks Vinschgau der Südtiroler Bauernjugend übergeben werden sollen. Das war aber pandemiebedingt nicht möglich. Am 28. Mai war es nun doch soweit: auf ihrem Heimathof am Trumsberg konnte die Familie Reinhard und Daniela Kaserer den Preis in Empfang nehmen. „Dieser Preis ist ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung für eure besondere Leistung in der Berglandwirtschaft“, stimmten der SBJ-Bezirksobmann Fabian Brenner, die Bezirksleiterin Anna Rainalter, der frühere Vize obmann Michael Spechtenhauser und Vertreter der Bauernjugend Kastelbell-Galsaun überein.

96 Erschwernispunkte

Der Niedermairhof liegt auf einer Meereshöhe von 1.346 Metern. In der Höfekartei weist er 96 Erschwernispunkte auf. Bewirtschaftet wird der Hof von Reinhard Kaserer (32 Jahre) und seiner Frau Daniela (30). Das Paar hat 3 Kinder: Samuel, Sara und Laura. Ernst und Annemarie, die Eltern von Reinhard, arbeiten am Hof mit. Die Gesamtfläche des Hofs setzt sich aus 6,37 Hektar Wiesen und 2,4 Hektar Weide zusammen. Der Großteil der Flächen ist mit einer Beregnung ausgestattet. Der Niedermairhof ist ein Vollerwerbsbetrieb. Neben der Tierhaltung gibt es auch einen Hofschank, der vor der Hofübergabe von Ernst und Annemarie geführt worden ist und in den vergangenen Jahren gemeinsam weiterentwickelt wurde. Zum Fuhrpark gehören ein Reform Muli, ein Bergtrak und eine Mähmaschine. Am Hof werden Tiere zur Milch- und Fleischproduktion für den Hofschank sowie für den Verkauf gehalten. Der Viehbestand setzt sich derzeit aus 14 Kühen (Rasse Grauvieh), 6 Stück Jungvieh, 15 Schafen, 6 Schweinen, 30 Hühnern und 3 Gänsen zusammen. Die Tierhaltung erfolgt artgerecht und tierfreundlich in einem Laufstall mit Freilauf und zusätzlicher Weidehaltung. Mit seinen Tiroler Grauviehrindern nimmt Reinhard Kaserer schon seit Jahren erfolgreich an Landesausstellungen teil. Auch das Vereinsleben und der ehrenamtliche Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit werden von der Familie Kaserer großgeschrieben. Reinhard war u.a. im Ortsausschuss der Bauernjugend tätig und arbeitete viele Jahre im Verein der Südtiroler Grauviehjungzüchter mit, 9 Jahre im Vorstand und 6 Jahre als Obmann. Außerdem ist er seit 15 Jahren Feuerwehrmann und seit 2020 Gruppenkommandant. Daniela arbeitet seit 2 Jahren im Ortsausschuss der Südtiroler Bäuerinnenorganisation mit.

Zusammenhalt und Innovation

Die Grundlage für eine erfolgreiche Betriebsführung ist der Zusammenhalt in der Familie. Wie es in der Laudatio heißt, ist es bemerkenswert, „dass der innovativ und modern geführte Betrieb es zwei Generationen ermöglicht, ohne zusätzliches Einkommen vom Hof leben können.“ Die Grundpfeiler sind die Fleischproduktion, der Hofschank und die Bewirtschaftung des Betriebes. Großer Wert wird auch auf den Erhalt von Traditionen gelegt, wie zum Beispiel auf das Backen von Brot. Der Hofschank wird von der Familie nahezu ohne Fremdhilfe betrieben. Reinhard, gelernter Metzger, hat am Hof eine kleine Metzgerei eingerichtet. Er möchte den Fleischverarbeitungsraum ausbauen, die Hofschank-Terrasse vergrößern und die Küche umbauen.

„Apfel fällt nicht weit vom Stamm“

Einen besonderen Dank zollten die Vertreter der Bauernjugend den Raiffeisenkassen des Vinschgaus, die auch den 44., mit 2.000 Euro dotierten Jungbergbauernpreis gestiftet haben. „Wenn wir sehen, mit wie viel Fleiß und Herzblut sich junge Leute hier oben am Berg engagieren, brauchen wir vor der Zukunft keine Angst zu haben. Ihr leistet Großartiges,“ freute sich Wolfram Gapp, der Obmann der Raiffeisenkasse Untervinschgau, im Namen der Vinschger Raiffeisenkassen. Der Preis sei in diesem Sinn ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts vor der Arbeit in der Berglandwirtschaft. Reinhard Kaserer sei außerdem ein Beispiel dafür, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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