Die Arbeiten am „Hoferhaus“ werden von der Eurac als Pilotprojekt begleitet, damit die Sanierung als Vorbild für weitere Gebäudesanierungen in Stilfs dienen kann.
Daria Habicher
Susanne Waiz
Martin Stecher

Im Frühjahr geht’s los

Aus leerstehender Bausubstanz in Stilfs werden Mietwohnungen.Erste bauliche PNRR-Maßnahmen stehen vor der Umsetzung.

Publiziert in 23 / 2023 - Erschienen am 19. Dezember 2023

Stilfs - Die ersten baulichen Maßnahmen des PNRR-Projektes „Stilfs - Resilienz erzählen“, für das insgesamt rund 20 Millionen Euro fließen, werden im Frühjahr 2024 beginnen. Wie die PNRR-Projektkoordinatorin Daria Habicher am 13. Dezember bei einer Bürgerversammlung im Haus der Dorfgemeinschaft ankündigte, soll die Sanierung der „Ex-Altenwohnungen“ im Mai 2024 beginnen und jene des „Hoferhauses“, das seit dem 19. September 2023 unter Denkmalschutz steht, im Sommer 2024. Das Projekt „Hoferhaus“ stellte die Architektin Susanne Waiz vor. Das „Hoferhaus“ sei ein typisches Stilfser Haus mit vielen Qualitäten und einem Garten. Die größte Herausforderung sieht sie in der Trockenlegung der hinteren Mauer, um das Gebäude vor dem Hangwasser zu schützen. Die meisten Bauelemente des kompakten Gebäudes mit traditionellem Satteldach bleiben erhalten bzw. werden saniert: Fassaden, Fenster, Holzböden, Beschläge und weitere Elemente mehr. Waiz wertet die Unterschutzstellung als Chance, „eine fachliche und auch finanzielle Unterstützung seitens des Denkmalamtes für die Sanierung des Hauses zu bekommen.“

„Die Häuser sind nur gemeinsam stark“
Das neue „Hoferhaus“ wird laut der Architektin so sein wie das alte: „Es wird aufgefrischt und bekommt einige Elemente, die eine moderne Sprache sprechen.“ Grundsätzlich hielt Waiz fest, dass es bei der anstehenden Sanierung nicht nur um das „Hoferhaus“ geht, sondern um alle Häuser in Stilfs, die eine eigene Typologie aufweisen: „Das Dorf bildet ein Ensemble, nur gemeinsam sind diese typischen Häuser stark.“ Aus diesem Grund sei es sehr zu begrüßen, „dass die Eurac die Arbeiten am ‚Hoferhaus’ als Pilotprojekt und Vorbild für weitere Gebäudesanierungen in Stilfs begleiten wird.“ Daria Habicher kündigte in diesem Zusammenhang zwei Tage der offenen Baustelle am „Hoferhaus“ an. Ergänzend dazu wird es eine Sanierungsberatung für interessierte Stilfserinnen und Stilfser geben. Das sanierte „Hoferhaus“ soll einer Familie als Mietwohnung zur Verfügung gestellt werden. Zwei kleinere und zwei größere Mietwohnungen für junge Personen oder Familien sollen im Gebäude „Ex-Altenwohnungen“ entstehen. Dieses Projekt stellte Architekt Martin Stecher vor. Das Gebäude gehört ebenfalls der Gemeinde und ist seit 2018 unbewohnt. Damit auch im Dachgeschoss eine großzügige Wohnung untergebracht werden kann, wird das Dach abgetragen und neu errichtet. Die Sanierungsarbeiten sollen im Mai 2024 anlaufen. Der Baukran muss zur Hälfte auf der Straße beim Gebäude aufgestellt werden, sodass diese für eine bestimmte Zeit - voraussichtlich von Anfang Mai bis Ende Oktober 2024 - für Autos nicht passierbar sein wird. Das Ende der Arbeiten stellte Martin Stecher für Ende März 2025 in Aussicht. Die reinen Baukosten bezifferte er mit rund 1,4 Millionen Euro. Zum mehrfach aufgeworfenen Thema Parkplätze stimmten der Bürgermeister Franz Heinisch und sein Stellvertreter Armin Angerer darin überein, dass sich die Gemeindeverwaltung um eine Lösung bemühe und dass es auch eine Lösung geben werde.

Zwei Großprojekte in Planungsphase
In der Planungsphase sind zurzeit die zwei großen PNRR-Bauprojekte „Multifunktionale Gemeinschaftsstruktur“ (sie entsteht dort, wo sich das alte Gemeindehaus befindet, das im Herbst 2024 abgebrochen wird) sowie „Zentrum zur besseren Erreichbarkeit“ (Buswendeplatz und weitere Maßnahmen). Die zwei Großprojekte werden am 19. Jänner um 19.30 Uhr bei einer Bürgerversammlung im Haus der Dorfgemeinschaft vorgestellt. Zusätzlich zu den baulichen Vorhaben informierten Daria Habicher und Volker Klotz, der ebenfalls Mitglied der PNRR-Arbeitsgruppe ist, noch kurz über viele weitere PNRR-Maßnahmen wie etwa in den Bereichen Kultur, Landwirtschaft, Produktentwicklung oder Handwerk. Für Volker Klotz ist das PNRR-Projekt eine „Riesenherausforderung“, die aber auch viele Chancen bietet. Es gebe einen regelmäßigen Austausch mit den zuständigen Beamten des Kulturministeriums in Rom. Viel gebracht habe ein persönliches Treffen zwischen Mitgliedern der Arbeitsgruppe und den römischen Beamten. Insgesamt gesehen sei man mit der Projektumsetzung zu ca. 95 Prozent im Zeitplan.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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