Kinderrechte sichtbar machen
Sozialdienste Vinschgau stellen neue Organisationseinheit Kinderrechte vor.
Schlanders - Alljährlich am 20. November, dem Tag der Kinderrechte, erinnern Regierungen, Zivilgesellschaft, Bildungseinrichtungen und soziale Dienste daran, dass jedes Kind Anspruch auf Würde, Schutz, Bildung und Teilhabe hat. So war es auch diesmal. Anlässlich dieses Tages hatte der Bereich Kinder und Jugendliche der Sozialdienste Vinschgau zu einer kleinen Ausstellung ins „Basislokal“ in der Schlanderser Fußgängerzone geladen. Dabei gehe es vor allem um Sensibilisierung, unterstrich Evelyn Rinner von den Sozialdiensten. „Unser Bereich setzt sich täglich dafür ein, optimale Bedingungen für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen, Expertisen zu bündeln und Kooperationen zu stärken, um die Situation von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern“, erklärte sie. Dabei erfahre man Unterstützung von verschiedenen Netzwerkpartnern.
Neue Organisationseinheit Kinderrechte
Im Bereich Kinder und Jugendliche der Sozialdienste habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten einiges getan. Im Rahmen eines Entwicklungsprozesses kam es zur Gründung von drei Organisationseinheiten: Familienbegleitung, Gemeinwohlförderung und Kinderrechte. Zur Organisation Kinderrechte gehören neben Evelyn Rinner auch Ruth Platter, Sarah Tscholl und Romina Niederholzer. „Im September fand unser erstes Treffen statt und wir haben uns dazu entschieden hier, mit diesem Fenster, auf den Tag der Kinderrechte aufmerksam zu machen“, so Rinner. Zu sehen waren dabei bis Ende November unter anderem verschiedene Flyer mit jeder Menge Informationsmaterial, ein Plakat zum Thema Kinderrechte, das Sofie Tappeiner als Abschlussarbeit der 3. Mittelschule entworfen hat, sowie verschiedene Objekte und Symbole zum Thema. Auch Gedanken zum Thema Kinderrechte, die aus einer Befragung von rund 80 Erwachsenen und Kindern resultierten, wurden präsentiert. Zudem wurde eine Box aufgestellt, wo Interessierte ihre Überlegungen aufschreiben und anonym weitergeben konnten. „Auch als neue Erkenntnisse und Auftrag an uns, um in der Organisationseinheit weiterzuarbeiten“, betonte Rinner.
„Kinder haben keine Lobby“
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung blickte Evelyn Rinner auch auf die UN-Kinderrechtskonvention zurück, die 1989 erlassen worden war. Diese besteht aus 54 Artikeln, aus denen sich die Kinderrechte ableiten. Die Rechte der Kinder können dabei eingeteilt werden in Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte. Die zentralen Prinzipien sind das Wohl des Kindes, Verbot der Diskriminierung, das Recht auf Leben und Entwicklung sowie das Recht auf Partizipation. „Wir stehen heute hier und können feststellen, dass wir uns in einer privilegierten Gesellschaft und Situation befinden. Trotzdem gilt es Augen und Ohren offen zu halten“, unterstrich sie. Denn: „Kinder haben keine Lobby. Politische Entscheidungen orientieren sich an Wählerstimmen. Und Kinder können nicht wählen“. Auch hierzulande seien Kinder von Armut betroffen. Es brauche Aufmerksamkeit, Einsatz und Mut für ihre Rechte einzustehen, im Alltag, in der Gesellschaft und in der Politik.