Die Begrüßung mit Astrid Kainz Rinner, Jürgen Klotz, Michael Horrer, Josef Schwienbacher, Bischof Ivo Muser, Rudolf Hilpold, Richard Hofer und Josef Oberhofer (v.l.).
Bischof Muser unterschreibt und wird von Pfarrer Schwienbacher, Sekretär Horrer und Heinrich Kainz assistiert (v.l.).
Bischof Muser mit Noélie Vent aus Plaus.

Kirche der Frauen und Mütter

Die Plauser erweitern den Südtiroler Heiligenhimmel. Bischof Ivo Muser segnet den Grundstein der Kirche zur Heiligen Monika.

Publiziert in 14 / 2017 - Erschienen am 19. April 2017

Plaus - Am 27. August, zum Namensfest der Heiligen Monika, Mutter des Heiligen Augustinus und Patronin der Frauen, Mütter und Müttervereine, soll die neue Kirche von Plaus fertig gestellt sein. So hat es Südtirols oberster Kirchenmann, Bischof Ivo Muser, bei der stimmungsvollen Grundsteinweihe angekündigt. Vor allem die junge und jüngste Dorfbevölkerung füllte den noch rohen Zentralbau, der mit 150 Sitzplätzen die Pfarrkirche zum Heiligen Ulrich ablösen und laut Projektsteurer Heinrich Kainz als erste Monika-Kirche in Südtirol sogar zu einer Wallfahrtskirche werden könnte. Bischof Muser wurde von seinem Sekretär ­Michael ­Horrer, dem Naturnser Dekan Rudolf Hilpold, von Pfarrer Josef Schwienbacher, Seelsorgeeinheit Partschins – Rabland - Plaus, von Seelsorger Josef Oberhofer und vom ehemaligen Plauser Pfarrer Richard Hofer begleitet. Die Präsidentin des Pfarrgemeinderates Astrid Kainz Rinner hieß die Festgemeinde willkommen und meinte: „So viele Gläubige wie hier und heute wünschen wir uns auch in der fertig gestellten Kirche.“ Über so viel Zuspruch freute sich auch Bürgermeister Jürgen Klotz: „Die Grundsteinlegung ist ein wichtiges Ereignis für die Dorfgemeinschaft. Unsere Kirche wird Jahrhunderte überdauern müssen.“ Bischof Muser wandte sich an die zukünftigen Kirchenbesucher und wollte wissen, was für sie ein Grundstein bedeute. Die Antworten der Plauser Schüler - der erste Stein, der Hauptstein, der heilige Stein - wurden vom Bischof aufgegriffen und auf Jesus Christus, den Grundstein der Gemeinschaft Kirche, bezogen. Bischof Ivo sprach den Kindern ins Gewissen: „Ich wünsche mir, dass ihr nicht nur äußerlich, sondern innerlich Kirche baut und dass ihr alle da seid, wenn sie am 27. August fertig sein wird.“ Der Bischof besprengte den Stein aus Göflaner Marmor mit Weihwasser und setzte mit Pfarrer, Seelsorger und Projektsteurer seine Unterschrift samt ­bischöflichem Stempel an die Urkunde, die „am Nachmittag des 6. April im Jahre des Heils 2017 im 5. Jahr des Pontifikates von Papst Franziskus...“ zusammen mit einem dreisprachigen Inschriftenstein aus Ägypten, dem Jerusalem-Kreuz, Amuletten der Heiligen Familie, der Maria im Kindbett, des Hl. Benedikts und einer slowakischen Euro-Münze mit Stephans-Kreuz in einer Metallhülse verstaut wurde. Starken Symbolgehalt hatte das Entzünden von Kerzen in den 4 Himmelsrichtungen. Damit wurde wie im bekannten „Plauser Totentanz“ an den Verlauf des menschlichen Lebens erinnert. Im Osten entzündete ein Kind die Kerze und Florian Müller, Pfarrgemeinderat Rabland, sprach Texte zu Aufbruch und Beginn. Im Süden entfachte ein Jugendlicher das Feuer und Maria Brunner erzählte von der Fülle des Lebens. Im Westen sprach Hannes Schuler vom guten Ende eines Tagwerkes und ließ von einer Erwachsenen das Feuer entzünden. Als Symbol der Ruhe und des Abschlusses gelte der Norden, las Franziska Ladurner und ein Senior entzündete die Kerze. Beim anschließenden gemütlichen Teil der Feier gab es viele – zu Ort und Ereignis passend – konstruktive Gespräche zwischen Architekt Erwin Gerstgrasser, Bauleiterin Heike Pohl, Pfarrgemeindepräsidentin Astrid Kainz, Baumeister Ulrich Linser, Diözesankustos Karl Gruber und dem Baukomitee mit Bürgermeister Jürgen Klotz, Heinrich Kainz, Landesrat Arnold Schuler, Pfarrer Schwienbacher und Andreas Thuile (abwesend war Urban Rinner). Gesprochen wurde auch über die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für die Innenausstattung der Kirche mit Altar, Vortragskreuz, Tabernakel, Apostelkreuz, mit Ambo und mit Monika-Glasfenster der Künstlerin Evelyn Kuppelwieser nach Entwürfen der Schulkinder. Unterstützer und Förderer können sich telefonisch unter 342 8795559 bei Projektsteurer Heinrich Kainz melden.

Günther Schöpf Bischof der Kinder

der Vinschger hat Bischof Ivo ­Muser gefragt:
Was machen wir, wenn die Kirche nicht voll wird?
Bischof Ivo Muser: Ich würde sagen, wir arbeiten daran, dass die Kirche voll wird. Natürlich baut man eine Kirche in der großen Hoffnung, dass es wirklich ein Haus Gottes wird für die Jahrhunderte. Man baut sie ja nicht für eine Generation. Wir hoffen, dass die Geschichte des Glaubens in Plaus, im Vinschgau und im ganzen Land weitergeht.

Kann man sagen, dass die Plauser besonders aktiv sind?
So ein Kirchenbau löst immer Diskussionen aus: Braucht man den Bau, könnte er kleiner sein? Wichtig ist, dass an diesen Fragen und Antworten die Gemeinde wächst, ja sich zusammenrauft durch dieses gemeinsame Projekt. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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