Regierungsrat Christian Rathgeb (im Bildhintergrund links) hofft, dass es bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen im heurigen Jahr zum Durchbruch kommt.

Kommt heuer der Durchbruch?

Publiziert in 8 / 2018 - Erschienen am 6. März 2018

Sta. Maria - Bemühungen und Bestrebungen sind zwar schon seit Jahren im Gang, doch konkret umgesetzt werden konnte die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen dem Kanton Graubünden und dem Land Südtirol bisher noch nicht. Ins Auge gefasst wird die Möglichkeit, dass die Bevölkerung der Gemeinde Val Müstair spezifische Leistungen im Krankenhaus Schlanders bzw. in anderen Strukturen in Südtirol in Anspruch nehmen kann und die Bevölkerung von Taufers i.M. und anderen Vinschger Gemeinden für bestimmte Leistungen das „Center da sandà Val Müstair“ aufsuchen kann. „Grenzen kann man überschreiten, wenn man will“, sagte der Regierungsrat Christian Rathgeb, der dem „Center da sandà“ in Sta. Maria am 2. März zusammen mit Fachleuten einen Besuch abstattete. Rathgeb besucht übrigens regelmäßig die Spitäler im Kanton. „Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird nach wie vor gewünscht und gewollt. Beide Seiten könnten davon profitieren“, so der Regierungsrat. Zwischen Graubünden und Südtirol gebe es bereits einen Konsens auf allen Ebenen, vor allem auch auf der politischen. Die Zusammenarbeit war in der Vergangenheit schon mehrfach Thema bei Aussprachen mit Landesrätin Martha Stocker, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Vertretern des Krankenhauses Schlanders und des „Center da sandà“. Was derzeit noch fehlt, sei die nötige Unterstützung auf der Ebene der Staaten, sprich der Schweiz und Italien. Um auch dieses Problem zu lösen, hatte Rathgeb bereits im Rahmen des heurigen Weltwirtschaftsforums in Davos den Schweizer Bundesrat Ignazio Cassis mit dem Anliegen befasst. „Wir hoffen, dass es 2018 zum endgültigen Durchbruch kommt“, so Rathgeb. Zu den Knackpunkten gehöre die Frage der Krankenversicherung. Dem Gesundheitszentrum sprach er ein dickes Lob aus. Es sei ein Musterbeispiel einer gut funktionierenden, integrierten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung und die Gäste. Besonders hervorzuheben sei der Umstand, „dass in dieser Struktur alles aus einer Hand angeboten wird, und zwar von der Geburt bis hin zur Betreuung älterer Menschen.“ Das sei vor allem auch für periphere Gebiete sehr wichtig. Wie es beim Mediengespräch im Anschluss an die interne Aussprache hieß, käme eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor allem auch der abwanderungsgefährdeten Gemeinde Val Müstair zu Gute.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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