Bürgermeister Josef Thurner

Kraftwerk Saldur auf „gesunden Beinen“

Publiziert in 14 / 2022 - Erschienen am 3. August 2022

Matsch/Mals - Über viele Jahre hinweg stand es um die finanzielle Situation des Wasserkraftwerks Saldur in Matsch nicht gerade gut. Der Grund dafür war, dass der staatliche Energiedienstleister GSE die Förderungen, mit denen bereits beim Bau des Werks gerechnet worden war, nicht zahlte. Das führte dazu, dass seit der Inbetriebnahme des Werks im Jahr 2016 keine GES-Förderungen flossen. Die Gemeinde Mals, die an der Saldur Konsortial GmbH mit 70 Prozent beteiligt ist (die restlichen 30 Prozent hält die Fraktion Matsch), hatte einen Rechtsanwalt eingeschaltet und unlängst Recht bekommen. Es ging beileibe nicht um einen Pappenstiel, sondern um mehrere Millionen Euro. „Genau gesagt um insgesamt rund 3,6 Millionen“, wie Bürgermeister Josef Thurner dem der Vinschger bestätigte. Rückwirkend ausbezahlt worden sei aber nicht die Gesamtsumme, „denn ca. 380.000 Euro hat das GSE zurückbehalten.“ Als Begründung habe der Energiedienstleister die sogenannte „Superprofitti“-Bestimmung ins Feld geführt, die im Zusammenhang mit der Steigerung der Energiepreise von der Regierung erlassen worden ist. De facto zahlt das GSE daher rückwirkend für den Zeitraum von 2016 bis zum Herbst 2021 ca. 3,2 Millionen Euro, wobei ca. 2 Millionen an die Gemeinde gehen. Die Fraktion Matsch erhält ihren 30-Prozent-Anteil und der Rest bleibt im Topf für die Kapitalrückzahlung. Auch in den nächsten 20 Jahre sollen die Förderungen fließen. Zumal die Gemeinde aufgrund der fehlenden Förderungen vermehrt mit eigenem Kapital einspringen musste, wurde mit der Saldur GmbH laut Thurner vereinbart, dass die GmbH der Gemeinde für einen Zeitraum von 30 Jahren jeweils 45.000 Euro pro Jahr zahlt, um die von der Gemeinde geleistete Kapitalaufstockung „abzustottern.“ Noch nicht vollständig ausgeräumt sind rechtliche Auseinandersetzungen zwischen der GmbH und der Stromabnehmergesellschaft im Zusammenhang mit dem zeitweiligen Ausfall des Generators im Jahr 2021. Insgesamt gesehen könne man sich laut Josef Thurner aber freuen, dass die Saldur Konsortial GmbH nach langen Jahren der Ungewissheit jetzt finanziell auf „gesunden Beinen“ dasteht. – Geld aus Rom dürfte es übrigens auch für das „Projekt Turnhalle“ der Grundschule Mals geben. Auf dem entsprechenden PNRR-Portal jedenfalls scheint auf, dass dieses 460.000-Euro-Projekt genehmigt wurde. Das Erweiterungsprojekt der Grundschule Mals (weitere ca. 650.000 Euro) befindet sich noch in der Bewertungsphase.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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