Es ist unvorstellbar, unter welchen Bedingungen Leprakranke in eigenen Häuserblocks in Kalkutta ihr Dasein fristen müssen.
Petra Theiner bei ihrem Besuch in Kalkutta im März 2025.

Leprakranke brauchen dringend Hilfe

Publiziert in 14 / 2025 - Erschienen am 28. Juli 2025

Kalkutta/Prad - Seit über 21 Jahren setzt sich Petra Theiner aus Prad ehrenamtlich für die Ärmsten der Armen in Kalkutta ein: „Meine Projekte sind meine Wegbegleiter, ja ein Teil meines Herzschlages geworden“. Viel, sehr viel konnte Petra mit ihrem Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ umsetzen: Tausende Menschen erhielten Zugang zu sauberem Wasser, viele Schulen wurden gebaut, hunderte Frauen, die verwitwet oder verstoßen sind, wurden als Näherinnen ausgebildet, fast 1.000 Kindern wird der Schulbesuch ermöglicht, wobei die meisten von den Müllhalden oder aus den Slums geholt wurden. Sehr am Herzen liegen Petra auch Menschen mit Beeinträchtigungen. Drei Heime für Schwerstbehinderte werden derzeit vom Verein unterstützt. Viel Hilfe braucht Petra für ihren neuen Arbeitsschwerpunkt, auf den sie sich seit ihrem letzten Kalkutta-Besuch Ende März 2025 konzentriert. Es geht um die Unterstützung von Menschen, die an Lepra erkrankt sind. „Für die Menschen in Indien bedeutet die Krankheit Lepra ein Leben voller Schmerz und Ausgrenzung“, berichtet Petra. Sie hat Ende März alle Lepra-Stationen außerhalb von Kalkutta besucht: „Rund 500 Menschen sind in 10 Häuserblocks untergebracht. Gebaut hat sie der Staat, aber nachher wurde nichts mehr unternommen. Es kann und darf nicht sein, dass diese Menschen wie Tiere gehalten werden.“ Es gebe keine Kanalisierung, kaum fließendes Wasser und Toiletten, wohl aber Ratten und Schimmel. Nun hat sich der Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ konkrete Ziele gesetzt. Dringend notwendig ist nicht nur die Sanierung aller Gebäude, sondern auch der Bau einer Kanalisierung, die Errichtung von Toiletten und der Einbau von Ventilatoren, denn bei über 40 Grad Hitze wird die Situation mehr als unerträglich. In den vergangenen Monaten konnte der Verein 500 kleine Nachttische für die Patienten ankaufen. Dort verstauen sie ihr ganzes Hab und Gut. Auch 50 Rollstühle, 20 Dreiräder und 50 Krücken konnten zur Verfügung gestellt werden, ebenso 105 Hörgeräte, 120 Ventilatoren und Geräte für die medizinische Versorgung. Nicht mehr aus dem Kopf gehen Petra schockierende Bilder und persönliche Gespräche, die sie im März mit Leprakranken geführt hat. Zusätzlich zur Sanierung der Häuserblocks für Leprakranke arbeitet der Verein bereits an einem weiteren großen Projekt. Es geht darum, jenen rund 100 Familien zu helfen, die im März bei einer Gasexplosion am Fuße der Müllhalden alles verloren haben und seither auf der Straße leben müssen. Für die Hilfsprojekte von Petra kann gerne gespendet werden: „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ (Sparkasse: IBAN: IT 59 Q 06045 58720 000000000111 BIC: CRBZIT2B030; Raiffeisenkasse: IBAN: IT 70 R 08183 58720 000300238210 BIC: RZSBIT21027). 

Josef Laner
Josef Laner

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