Lust auf Südtiroler Handwerk!

Erhard Joos: „Tragende Säule unserer Wirtschaft und Gesellschaft“

Publiziert in 44 / 2017 - Erschienen am 19. Dezember 2017

Vinschgau/Südtirol - Südtirol stärkt das Handwerk: mit der Kampagne Generation H. Im Gespräch unterstreicht der lvh-Bezirksobmann des Obervinschgaus, Erhard Joos, den Wert der Imagekampagne und dessen Mehrwert für jeden einzelnen Betrieb.

der Vinschger: Herr Joos, wie soll es dem Handwerk gelingen, alte Imageprobleme loszuwerden und was müssen die Handwerker dafür tun?
Erhard Joos: Das lokale Handwerk stellt eine tragende Säule unserer Wirtschaft und Gesellschaft dar. Es ist nicht nur ein unverzichtbarer und vielseitiger Arbeitgeber, sondern auch zukunftsträchtiger Ausbilder und qualitätsbewusster Partner für Kunden. Um diese Rolle verstärkt zu kommunizieren, haben wir eine fünfjährig angelegte Imagekampagne ins Leben gerufen, die auf Werte wie diese aufmerksam machen soll. Wir Handwerker dürfen stolz auf unsere Arbeit und unseren Beruf sein, wir produzieren tagtäglich einzigartige und hochwertige Erzeugnisse, die sich auch über die Landesgrenzen hinaus sehen lassen können. Nichtsdestotrotz sollten die Handwerker versuchen, bestimmte Schwächen zu überwinden. Dazu zählen vor allem die Preisgestaltung und die Vermarktung ihrer Produkte. Wichtige Werte wie Verlässlichkeit, Professionalität und Termintreue können nur dann als Werte kommuniziert werden, wenn sie auch gelebt werden.

Und wie kann jeder einzelne Betrieb von der Kampagne profitieren?
Ganz einfach: Wenn er zeigt, dass er Teil eines Großen und Ganzen ist, erhält er mehr Aufmerksamkeit und weckt gleichzeitig mehr Interesse an der eigenen Arbeit – nicht nur, um neue Kunden zu gewinnen, sondern vor allem, um seiner Leistung mehr Wert zu geben! Zudem funktioniert die Generation H wie ein Gütesiegel: Es steht für Qualität, Leistung und Kundennähe. Die Imagekampagne möchte auch verstärkt die Modernität und den Innovationsgeist des Handwerks transportieren. Dadurch soll es wiederum gelingen, Jugendliche - und ganz wichtig auch die Eltern - für eine Ausbildung zu begeistern und qualifizierte Fachkräfte zu finden. 

Die Generation H ist eine Kampagne mit Internetplattform. Worüber will die Aktion genau informieren?
Die Kampagnenmotive der Generation H zeigen starke, aktive Menschen, denen man ansieht, wie sie das Handwerk erleben, schätzen, aber auch fördern und fordern, weil sie es kennen. Die Kampagne gibt starke Argumente und gute Möglichkeiten, es ebenso kennenzulernen. Unter www.generation-h.net finden Jugendliche und Eltern die gesamten Daten zur Berufswahl, von der Berufsschule über die Berufsmatura im Handwerk bis zum Ausbildungsprogramm. Zu wenige Berufe des Handwerks waren bisher bekannt, auf der Web-Plattform sind jetzt alle Handwerksberufe aufgelistet und detailliert beschrieben. Die Vernetzung mit Facebook und Instagram bedient die Social-Media-Fans. 

Was wünschen Sie dem Handwerk und der Kampagne für die Zukunft?
Gerade wenn wir an den Fachkräftemangel denken, muss es unser Ziel sein, die Jugend für das Handwerk zu begeistern. Es gibt so zahlreiche individuelle und attraktive Berufsperspektiven mit den unterschiedlichsten Aufgaben und einem hohen Spezialisierungsgrad. Genau diese wollen wir aufzeigen, sowohl Jugendlichen als auch Eltern, damit verstaubte Klischee über das Erlernen eines Handwerksberufes endlich verschwinden. Das Handwerk verdient einen viel höheren Stellenwert und ich denke anlässlich der zunehmenden Rückkehr zu regionalen Angeboten und Leistungen haben wir eine gute Chance, dieses Ziel zu erreichen. Nur müssen wir uns alle gemeinsam dafür einsetzen! Profitieren von der Kampagne kann jeder, der die Marke Generation H verwendet und kommuniziert. 

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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