Manifestation einer humanistischen Idee
Generationenpark in Naturns feierlich eröffnet.
NATURNS - „Der Mensch im Mittelpunkt, so lautet das Leitmotiv des heutigen Feiertages“, betonte der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell am Samstag, 14. September, bei der feierlichen Eröffnung des Generationenparks in Naturns. Aufgrund des starken Windes mussten die Feierlichkeiten zwar kurzerhand vom Außenbereich in den Innenbereich, und zwar in das Gebäude für das Betreute und Begleitete Wohnen verlegt werden, der festlichen Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Zahlreiche Naturnserinnen und Naturnser – aber auch Leute von „außerhalb“ – waren vor Ort, um sich ein Bild von den neuen Räumlichkeiten zu machen. Im Rahmen des Festaktes öffneten die Strukturen des Generationenparks nämlich auch ihre Türen. „Der Generationenpark mit seinen vielen Strukturen, insgesamt 14 an der Zahl, von der Tafel bis zum Jugendzentrum, vom Tagespflegeheim bis zur Freiwilligen Feuerwehr, Sprengel, Kitas, KIGA, Weißes Kreuz, Zivilschutzgruppe, AVS – ihr alle seid die Manifestation dieser humanistischen Idee“, so Christanell. Neu entstanden sind ein neues Gebäude für vier Kindergartengruppen und die Kindertagesstätte, ein Haus für Betreutes Wohnen, Trainingswohnungen und Einrichtungen für die Tagespflege. Die neuen Strukturen liegen direkt neben zahlreichen weiteren bestehenden öffentlichen sozialen Einrichtungen. Christanell hob die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat hervor und bedankte sich insbesondere bei Vize-Bürgermeister Michael Ganthaler und Gemeindereferent Florian Gruber, „die vor allem in den letzten Wochen sprichwörtlich Tag und Nacht hier waren und sehr viel Herzblut investierten.“
„Effizient und rekordverdächtig“
Hervorgehoben wurde die schnelle Bauzeit des neuen Kindergartens, der Beginn Anfang Februar und das Ende Anfang September seien „rekordverdächtig“. „Dieses Projekt belegt auch die hohe Effizienz unserer öffentlichen Verwaltung hier in Naturns“, unterstrich Christanell. Seit Jahren ist der Neubau des Kindergartens in der Feldgasse geplant. Ausweichräume seien in der Phase von Abbruch und Neubau nötig. „Naheliegend wäre gewesen, jene in Containern zu schaffen. Allein die Miete und Vorbereitung dieser hätte über eine Million Euro gekostet. Aus diesem Grund hat sich der Gemeinderat auf die Suche nach besseren Alternativen gemacht und schließlich mit der Unterstützung des Landes und des Wiederaufbaufonds PNRR die mutige und pragmatische Entscheidung getroffen, anstelle der teuren Mietcontainer, einen neuen Kindergarten in Holzbauweise zu errichten“, erklärte der Bürgermeister. Das neue Gebäude werde in den kommenden zwei Jahren für vier Kindergartengruppen eine Heimstätte sein, sobald der Kindergarten in der Feldgasse fertig ist, wird es für die zwei Gruppen, die momentan beim Nebengebäude im Rathauspark untergebracht sind, zur Verfügung stehen. Auch die Kindertagesstätte übersiedelt dann vom Seniorenwohnheim in das neue Gebäude. Nicht so schnell, aber gleichzeitig fertiggestellt wurden das Betreute Wohnen, die Trainingswohnungen und das Tagespflegeheim. „Hier schließt sich der Lebenskreis – denn so wie wir das bestmögliche Umfeld für unsere kleinsten Mitbürger schaffen wollten, war es uns auch ein Anliegen das Altern in Würde und Respekt zu unterstützen. Dieses neue Gebäude – mit den Dienstleistungen und der unmittelbaren Nähe zum Seniorenwohnheim ist ein absolut positiver Ansatz, der die Selbstständigkeit und Autonomie der Menschen wertschätzt“, so BM Christanell. Vom Geist der Wertschätzung sei auch das innovative Projekt der Trainingswohnungen, ein zeitlich begrenztes Wohnangebot für erwachsene Menschen mit Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen, geprägt.
Landesrätin Rosmarie Pamer überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung: „Wir geben gerne Beiträge, wenn so etwas Schönes entsteht“. Den Wert einer Gesellschaft erkenne man daran, „wie wir mit den Schwächsten umgehen“, betonte sie. Es sei Aufgabe der Politik auf Menschen zu schauen, die keine große Lobby haben. „Wie viele Dienste hier unter einen Hut gebracht wurden, das ist vorbildlich“, betonte die Landesrätin. Lobende Worte fanden auch Claudia Seeber, Präsidentin des Seniorenwohnheims St. Zeno, sowie Renate Kollmann, die Direktorin des Kindergartensprengels Meran. „Hier wurde ein Zeichen für das Miteinander gesetzt“, so Seeber.
Bilder von Walter P. Auer
Im Gebäude für Begleitetes und Betreutes Wohnen sind Bilder des 2021 verstorbenen Naturnser Künstlers Walter P. Auer im Rahmen einer Dauerausstellung, kuratiert von Nicole Abler, zu sehen. Die Kuratorin beschrieb die Bilder als eine Art „Seele des Hauses“. Dekan Christoph Wiesler segnete die Einrichtungen, Kindergartenkinder und ein Quartett der Musikkapelle Naturns sorgten für die Umrahmung der Feierlichkeiten.