„Neuausschreibung nicht ausgeschlossen“
Kastelbell-Tschars - Erhebliche Sorgen bereitet dem Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider - und nicht nur ihm - der Stillstand der Arbeiten zum Bau der Umfahrung Kastelbell-Galsaun. Wie berichtet, hat die Firma E.MA.PRI.CE., die den Auftrag für den Bau der Umfahrung in einer Bietergemeinschaft mit der Passeier Bau erhalten hatte, im Dezember 2021 ein gerichtliches Ausgleichsverfahren in Treviso beantragt. „Dieselbe Firma hat auch den Auftrag für ein kleineres Baulos des Brennerbasistunnels gewonnen und hat außerdem den Zuschlag für die Arbeiten im Josefsbergtunnel bekommen, die im Rahmen der Elektrifizierung der Vinschger Bahn durchgeführt werden“, bestätigte Alfreider dem der Vinschger. Die Arbeiten im Josefsbergtunnel könnten dennoch weiterlaufen, denn der STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) und dem Land sei es mit viel zusätzlicher Bürokratie gelungen, die Subunternehmer direkt bezahlen zu können. Wie es mit der Umfahrung Kastelbell-Galsaun weitergeht, sei noch nicht absehbar. Alfreider: „Wir warten mit großer Spannung, ob das Ausgleichsverfahren zustande kommt oder nicht. Die Entscheidung dürfte Mitte Februar fallen.“ Zusätzlich zu den Baustellen in Südtirol hat die Firma E.MA.PRI.CE. auch etliche Bauaufträge im norditalienischen Raum erhalten, wobei es ebenfalls zu Stillständen gekommen ist. Ob es dem Land gelingt, sich von der finanziell angeschlagenen Firma ohne
größere Schäden bzw. Einbußen zu trennen, bleibt abzuwarten. Nicht auszuschließen sei laut Alfreider eine neue Ausschreibung für die Fertigstellung der Umfahrung Kastelbell-Galsaun. Dies ginge natürlich mit erheblichen zeitlichen Verzögerungen einher. Nicht direkt helfen könne das Land jenen Grundbesitzern, auf deren Flächen Aushubmaterial aus dem Tunnel abgelagert wurde. Alfreider: „Es handelt sich um Privatverträge mit der Firma, sodass für eventuelle Schäden die Firma aufkommen muss und nicht das Land.“ Man wolle die Grundbesitzer dennoch nach Möglichkeit unterstützen, etwa mit Beratung.