Neue Chancen für Mitarbeiterwohnungen
Bozen/Vinschgau - Auf Einladung der SWR-Bezirkspräsidenten Oswald Karbon (Bozen/Umgebung) und Rita Egger (Vinschgau) kamen die beiden Bezirksausschüsse des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR-EA) zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Gastgeber war SWR-Präsident Sandro Pellegrini, der die Veranstaltung in seinem Familienunternehmen (Lemayr GmbH) ausrichtete. Landesrat Peter Brunner informierte die Versammelten umfassend über die Kernpunkte der Wohnreform 2025. Die Reform ziele darauf ab, leistbaren Wohnraum zu schaffen, Spekulation einzudämmen und den Mietmarkt zu beleben. Besonders für die Wirtschaft relevant sind die neuen Regelungen zu den zeitweiligen Mitarbeiterunterkünften. Betriebe dürfen künftig in Gewerbegebieten bis zu 10 Unterkünfte für eigene Mitarbeitende und zusätzlich bis zu 20 Unterkünfte für Angestellte anderer Betriebe errichten. Die erlaubte Aufenthaltsdauer liegt momentan bei einem Jahr, soll aber künftig auf 3 Jahre verlängert werden, was Betrieben und Beschäftigten mehr Planungssicherheit bietet, so der Landesrat. Außerdem können in aufgelassenen Hotels im Siedlungsgebiet aus ehemaligen Gästezimmern bis zu 40 Zimmer für Mitarbeitende geschaffen werden. Als einen wichtigen Baustein für leistbares Wohnen nannte Brunner das Wohnen mit Preisbindung, das bereits vor der Wohnbaureform eingeführt worden war. Dieses Modell verpflichtet Bauträger, mit den Gemeinden eine Vereinbarung über einen Fixpreis zu schließen, der in der Regel 20 bis 25 Prozent unter dem Marktpreis liegt. Mit dieser Maßnahme will das Land den Preisdruck auf dem Wohnungsmarkt spürbar senken, Spekulation eindämmen und Einheimischen den Zugang zu leistbarem Wohnraum erleichtern. Brunner stellte auch den neuen Garantiefonds für Vermieter vor. Zusammenfassend hielt der Landesrat fest: „Die Kombination aus Preisbindung, Förderungen und klaren Regelungen für Mitarbeiterwohnungen ist ein wichtiger Beitrag für die soziale Stabilität und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Südtirol.“ Sandro Pellegrini sowie Oswald Karbon und Rita Egger unterstrichen die Bedeutung des direkten Austausches zwischen Wirtschaft und Politik. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Gemeinden ist der Schlüssel, um die Herausforderungen am Wohnungsmarkt zu meistern und Südtirol attraktiv für Fachkräfte und Betriebe zu halten“, gab sich Rita Egger überzeugt.