Neue Räume für vier Vereine

Publiziert in 40 / 2015 - Erschienen am 11. November 2015

1,265 Mio. Euro Gesamtkosten. „Vorgangsweise nicht immer ganz orthodox“. Schlanders - Mehrere Jahre hat es gedauert, das unterirdische Probelokal der Bürgerkapelle Schlanders zu erweitern und neu zu bauen, Räume für die Volkstanzgruppe, die Jagdhornbläser und den ­Gospelchor zu schaffen bzw. für die gemeinsame Nutzung zu adaptieren und schließlich den Musikpavillon selbst zu erweitern und zu erneuern sowie den dortigen Kinderspielplatz Hand in Hand mit einer neuen Ober­flächengestaltung aufzuwerten. Auch Toiletten wurden errichtet und architektonische Barrieren abgebaut. Wie Bürgermeister Dieter ­Pinggera bei der Segnung und offiziellen Übergabe der neuen Vereinsräume am 7. November einräumte, „war die Vorgangsweise bei diesem Projekt nicht immer ganz orthodox.“ Es war ursprünglich nämlich nicht geplant, das Vorhaben zeitlich vorzuziehen. Zum Umstand, dass er selbst Musikant und Vizeobmann der Kapelle ist, hielt Pinggera fest: „Ich wollte einerseits keine ungerechtfertigte Bevorzugung, andererseits sollte es für die Bürgerkapelle auch nicht von Nachteil sein.“ Mit über 80 Mitgliedern sei die Bürgerkapelle zu einer der größten im Land angewachsen. Die Erweiterung des Probelokals war aber nur einer vieler guter Gründe für das Gesamtprojekt gewesen. Eine einschneidende Wende für die Umsetzung gab es im Frühjahr 2013, als der damalige Landeshauptmann Luis Durnwalder eine großzügige Finanzierung zusagte. Apropos Kosten: die Gesamtausgaben für das Vorhaben beliefen sich auf stattliche 1,265 Millionen Euro. Neben beträchtlichen Beiträgen des Landes und der Gemeinde haben auch der Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM), die Raiffeisenkasse ­Schlanders und die Fraktion Göflan finanzielle Beiträge zur Verfügung gestellt. Architekt Walter Dietl, die Göflaner Marmor GmbH, die ­Eurokustik und weitere Firmen zeigten sich mit Preisnachlässen bzw. niedrigen Honoraren entgegenkommend. Manfred Horrer, der Obmann der Bürgerkapelle, dankte allen Geldgebern, Technikern, Firmen und Sponsoren sowie den früheren und jetzigen Gemeindeverwaltern. Besonders hervorgehoben hat er den Einsatz von Walter Dietl und dessen Mitarbeiter Patrik Fössinger, des Künstlers Manfred Alois Mayr, von Luca Marcona (Eurokustik) und Burkhard Pohl (Göflaner Marmor). Marcona spendete der Bürgerkapelle übrigens eine wertvolle Piccolo-­Flöte. Auch die Vertreter der Volkstanzgruppe (Manfred Ratschiller sowie Klaus Tappeiner, der Vize-Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz), der Jagdhornbläser (Konrad ­Thoman) und des Gospelchors (Birgit Weissenegger) überbrachten Gruß- und Dankesworte im Namen ihrer Vereine. Die vier Vereine haben bei der Umsetzung des Vorhabens auch Eigenleistung eingebracht. VSM-Obmann Pepi Fauster und weitere Festredner freuten sich über das gelungene Werk: die kulturellen Vereine sind ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft und tragen zu einem attraktiven Dorfleben bei. Den kirchlichen Segen erteilten Dekan Josef Mair und Michael Horrer. Aufgelockert wurde die Feier mit Musikstücken der Bürgerkapelle und Jugendkapelle unter der Leitung des Kapellmeisters Georg Horrer sowie mit Einlagen der Jagdhornbläser und der Volkstanzgruppe. Goldene Ehrennadel Eine besondere Ehre wurde der früheren Referentin und ­Vizebürgermeisterin Monika Holzner ­Wunderer zuteil. Sie erhielt die ­Goldene Eherennadel des VSM. Wie es in der Urkunde heißt, hat Monika Holzner Wunderer in den vergangenen 15 Jahren in sehr verdienstvoller Weise weit über ihren politischen Auftrag hinaus das Musikleben der Marktgemeinde Schlanders gefördert. Durch ihren Einsatz und ihr Engagement trug sie maßgeblich zum Um- und Neubau der Probelokale der Musikkapelle Kortsch und der Bürgerkapelle Schlanders bei. Zudem unterstützte sie maßgeblich Initiativen des VSM. sepp