Pestizsüdtirol

Publiziert in 29 / 2017 - Erschienen am 5. September 2017

Vinschgau - Man nehme ein unpassendes Gianni-Bodini-Bild, hebe unvorsichtig ein geschütztes Marketing-Logo unter, lasse das Ganze mit einem provokanten Spruch aufkochen und garniere es mit Wortspiel und Internetadresse. Als Dessert offeriere man eine Fahrradtour in weißen Schutzanzügen. Fertig ist der geplante Eklat. Bon Appetit! Besser hätte man ein Sommerloch nicht stopfen können. Berichte, Interviews, Kommentare, Leserbriefe und Stellungnahmen folgten wie Salven. Manch einer, der das sonst sehr ernst nimmt, findet das alles bloß zum Lachen. Die Bilder, die auf pestizidtirol.info zu finden sind, erinnern an Michael-Moore-­Dokumentationen, die zwar nicht unbedingt inhaltlich aber doch methodisch Grund zur Kritik geben. Immerhin: Gut 23.000 Unterschriften für die Petition „Unterstützt die Pestizid-Rebellen von Mals“ des Umweltinstituts München sind bereits geleistet worden. Mittlerweile ist es schon deutlich ruhiger geworden. Frei nach Andy Warhol: 15 Minuten Skandal sind für jeden drin. Ob damit aber eine ernsthafte (weil notwendige!) und respektvolle Diskussion angestoßen wird, ist fraglich.

Christian Zelger
Christian Zelger
Vinschger Sonderausgabe

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