Peter Maffay im Interview
Der erfolgreichste deutschsprachige Musiker spricht über Südtirol, die Corona-Pandemie, seine Musik und die Verpflichtung, die wir der kommenden Generation gegenüber haben.
Vinschgau - Mit 21 Nummer-eins-Alben und über 50 Millionen verkauften Tonträgern ist Peter Maffay der mit Abstand erfolgreichste Künstler in den deutschen Charts und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum erfolgreichsten deutschsprachigen Musiker überhaupt. Dass ihm der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen ist, zeigt sich auch im folgenden Interview, das
der Vinschger kürzlich mit dem Südtirol-Freund Peter Maffay geführt hat.
der Vinschger: Herr Peter Maffay, was fällt Ihnen spontan ein, wenn sie den Namen Südtirol hören?
Peter Maffay: Eine wunderschöne Landschaft. Gastfreundliche, bodenständige Menschen.
Ihr wohl größter und treuestes Fan in Südtirol ist Albert Rungg aus Prad im Vinschgau. Worüber wird geredet, wenn Sie ihn treffen?
Über das tägliche Leben.
Sie sind über sieben Brücken gegangen und haben vielen Menschen geholfen, über sieben Brücken zu gehen. Wie haben Sie die „achte Brücke“, die Corona-Pandemie, überwunden?
Mit Hilfe meiner Familie und Freunde und auch mit viel Arbeit.
Was haben Sie persönlich aus der Covid-19-Krise gelernt?
Die Pandemie hat zwei Seiten. Die positive ist, dass man die Familie zeitintensiver erlebt. Das Abenteuer liegt sozusagen „um die Ecke“.
Wie arg hat dieses winzige Virus Ihre musikalische Arbeit eingeschränkt?
Das ist schnell gesagt: keine Konzerte, zweieinhalb Jahre lang.
Was machten Sie während der Lockdowns mit der vielen Zeit zu Hause?
Wir hatten zu Hause keine Zeit „zu viel“ gehabt. Im Gegenteil!
Wie sieht zurzeit Ihr Tournee-Plan aus und worauf dürfen sich die Freunde Ihrer Musik in nächster Zukunft freuen?
Auf aufgeladenen Rock’n Roll. Mitte August beginnt unsere Tournee durch Deutschland.
Können Sie mit einem Satz sagen, was Sie den Menschen mit ihren Liedern vermitteln wollen?
Freude, Lebensfreude.
Sie haben seit jeher nie nur für Sich und Ihre Familie gelebt, sondern immer auch ein großes Herz für Menschen gehabt, die nicht in der „Sonne“ geboren sind, vor allem für Kinder. Woher kommt diese Nächstenliebe?
Sie kommt von Menschen, denen man begegnet.
Glauben Sie, dass die Menschheit irgendwann imstande sein wird, ihre „Zuhause“ nicht weiter zu zerstören, sondern die Voraussetzungen für eine bessere Welt zu schaffen?
Daran müssen wir glauben. Es ist eine Verpflichtung der kommenden Generation gegenüber.
Sie werden Ende August 73 Jahre alt. Wie jung fühlen Sie sich?
Wie 37!
