Nun ist auch der obere Teil der „Psurngasse“ in Tanas wieder gut begehbar.
Trockenmauern und typische Vinschger Holzlattenzäune säumen den Verbindungsweg zwischen dem Dorf Tanas und dem Vinschger Höhenweg.
Die letzten noch ausstehenden Arbeiten werden im Herbst 2019 abgeschlossen.
Die Saisonarbeiter Rudolph Niedermair, Stefan Weithaler und Raimund Niederfriniger (v.l.)

„Psurngasse“ wieder begehbar

Verbindung zwischen Tanas und Vinschger Höhenweg. „Große landschaftliche und ökologische Aufwertung.“

Publiziert in 27 / 2019 - Erschienen am 1. August 2019

Tanas - Als Vorzeigeprojekt im Rahmen des EU-Förderprogramms „Leader 2014-2020 Vinschgau“ wurde bei einem Ortsaugenschein am 25. Juli die Verbesserung und Wiederinstandsetzung der „Psurngasse“ in Tanas bezeichnet. Dieser insgesamt rund 1,2 Kilometer lange Weg verbindet das Dorf Tanas mit dem Vinschger Höhenweg. Die Initiative, den Weg, der vor allem im oberen Bereich nahe vollständig zugewachsen und nicht mehr begehbar war, instand zu setzen und aufzuwerten, war von der Eigenverwaltung Tanas ausgegangen. Bei der „Lokalen Aktionsgruppe Vinschgau“ (LAG), die für die Abwicklung des EU-Förderprogramms zuständig ist und die bei der Bezirksgemeinschaft angesiedelt ist, stieß das Projekt sofort auf einhellige Zustimmung. 

Forstinspektorat als Projektträger
Mit der Umsetzung wurde das Forstinspektorat Schlanders betraut. Wie Julius Schönthaler, der Präsident der Eigenverwaltung Tanas, ausführte, wurden im unteren Teil des Weges im Bereich vom Platthof bis zur Kirche die Maschendrahtzäune abgetragen. Bergseitig wurde eine Trockenmauer errichtet und talseitig ein typischer Vinschger Holzlattenzaun. Noch mehr Arbeitseinsatz war im oberen Teil gefragt, weil der Plasterweg, den früher das Vieh „frei hielt“, so gut wie nicht mehr begehbar war. Auch dort wurden Trockenmauern instandgesetzt bzw. neu errichtet und auf beiden Seiten Lattenzäune aufgestellt.

Trockenmauern und Lattenzäune
Insgesamt entstanden rund 300 Laufmeter neue Trockenmauern und rund 600 Laufmeter Lattenzäune. Georg Pircher, der Amtsdirektor des Forstinspektorates, sprach von einer wertvollen Investition und von einer landschaftlich und ökologisch großen Aufwertung. Wie schon Julius Schönthaler wies auch Georg Pircher darauf hin, dass nur Materialien verwendet wurden, die vor Ort vorhanden waren, in erster Linie die Steine für die Mauern und das Holz für die Zäune. Die Fraktionsverwaltung Tanas und Anrainer der „Psurngasse“ trugen mit viel Eigenleistung zum Gelingen des Vorhabens bei. „Hätten wir die ganze Bürokratie nicht abwälzen können, wäre eine Umsetzung nicht möglich gewesen“, sagte Schönthaler.

110.000 Euro Gesamtkosten
Die Gesamtausgaben bezifferte Pircher mit ca. 110.000 Euro. 80 Prozent davon werden mit Mitteln aus dem Leader-Topf gedeckt. Pircher dankte der Eigenverwaltung und den Anrainern für ihren Einsatz sowie der Bezirksgemeinschaft und der Gemeinde Laas für die gute Zusammenarbeit. Die Arbeiten haben im Frühjahr 2018 begonnen, wurden im Herbst 2018 und Frühjahr 2019 fortgesetzt und werden im heurigen Herbst abgeschlossen. Bezirkspräsident Andreas Tappeiner und weitere Redner verwiesen auch darauf, dass die aufgewertete „Psurngasse“ der einheimischen Bevölkerung ebenso zu Gute kommt wie den Gästen.

Für Bevölkerung und für Gäste
Um vom Dorf Tanas zum Höhenweg zu gelangen, muss man nicht mehr der asphaltierten Straße folgen und auch keinen Umweg mehr machen. Den Gasthof Paflur kann man vom Dorf aus zu Fuß erreichen. Der neue, einfach begehbare Rundwanderweg ist eine Bereicherung für Tanas mit seinen derzeit rund 150 Einwohnern. Neben Andreas Tappeiner haben noch weitere Mitglieder der LAG am Ortsaugenschein teilgenommen: die Bürgermeister Karl Josef Rainer und Georg Altstätter, Gustav Tschenett (GWR), Raimund Prugger (Südtiroler Bauernbund), Karl Pfitscher (Tourismus-Vertreter) und Rita Egger (Südtiroler Wirtschaftsring). Mit dabei waren auch die neue Leader-Koordinatorin Verena Gufler, ihr Vorgänger Ludwig Thoma (seit kurzem Gemeindesekretär in Martell), Urban Rinner, der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft, und mehrere Förster. Maßgeblich durchgeführt wurden die Arbeiten von den Saisonarbeitern Rudolph Niedermair, Stefan Weithaler und Raimund Niederfriniger. 2018 waren übrigens 98 Saisonarbeiter beim Forstinspektorat Schlanders beschäftigt. Von den Gesamtausgaben in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro, die 2018 für verschiedenste Arbeiten getätigt wurden, handelte es sich beim Großteil (ca. 1,7 Millionen Euro) um Löhne für die Saisonarbeiter.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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