Die Gemeindeverwaltung von Taufers mit Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch.

Scharfe Schüsse vom Ex

Publiziert in 2 / 2017 - Erschienen am 25. Januar 2017
Taufers i.M. - Die Bürgerversammlung in Taufers im Münstertal war leider nicht besonders gut besucht, allerdings war es sehr interessant, was die Vertreter der Gemeindeverwaltung berichteten und was die Bürger dazu zu sagen hatten. Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch konnte eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen auf der Habenseite der Gemeinde anführen: Restaurierung der Schlossruine Rotund, Friedhofsanierung, öffentliche Beleuchtung, Rathaussanierung. Luis Hellrigl konnte noch die Sanierung der Tellastraße dazufügen, Holzschlägerungen und die Weideverbesserungen, die rund eine halbe Million Euro an Kosten verursachten. Stolz war die Gemeindeverwaltung auch darauf, dass alle Vorhaben finanzierbar sind, vor allem durch Beiträge der Landesverwaltung und durch weitere Projektgelder. Großes Lob gab es für den Verein TUBERIS unter der Leitung von Reto Wiesler, der für Taufers einige interessante Initiativen setzte wie beispielsweise den neuen Urfichtenweg, die Aufwertung der Schalensteine oder den von Angelika Pircher neu organisierten Tauferer Markt. Geplant ist auch eine Ausstellung der ­archäologisch interessanten Funde in der St. Johannkirche, die von Paul Vidal zur Verfügung gestellt wurden. Schwierigkeiten hat die Gemeindeverwaltung weiterhin im Personalsektor: Die Stelle des Buchhalters ist immer noch nicht besetzt. Die Blamage durch die Terminversäumnis bei der Einreichung des Projektes für das Rambachkraftwerk wurde mit einer mangelhaften Information der Gemeinde begründet. Es bestehe aber noch Hoffnung, dass die Sache gut ausgehe: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Eine längere Diskussion um das Auftreten von Formaldehyddämpfen in der neuen Tauferer Schule wurde durch Christoph Wallnöfer in Gang gesetzt, der die Sanierungsmaßnahmen der Gemeinde als zu kurz gegriffen und unverantwortlich gegenüber den Kindern und den Lehrpersonen kritisierte. Gemeindereferent Karl Christandl berief sich auf die Einhaltung der Grenzwerte und wies jede Verantwortung der Gemeinde zurück. Scharfe Geschütze brachte der Tauferer Ex-Bürgermeister Herman Fliri in Stellung. Er bezeichnete die unentschuldbare Vorgangsweise bei der Einreichung des Projektes für das Rambachkraftwerk als verantwortungslos. Ebenso übte er scharfe Kritik an der Geldverschwendung bei der Sanierung des Rathauses: „Diese Sanierung ist eine Katastrophe!“ Gemeindereferent Christandl wie die Vorwürfe zurück, da das Rathaus nach der Sanierung ein Klimahaus sein werde und die Probleme mit dem Radon gelöst werden. Ex-Bürgermeister Herman Fliri erinnerte Bürgermeisterin ­Roselinde Gunsch Koch an ihr Versprechen im Wahlkampf, dass sie Möglichkeiten für Arbeits­plätze schaffen werde. Tatsache sei jedoch, dass seither fünf Betriebe geschlossen haben. Reto Wiesler äußerte auch seine schwere Sorge darüber, wie die vielen, von der Gemeinde errichteten Gebäude in Zukunft erhalten werden sollen. Er sehe hier ein großes Problem der Finanzierbarkeit auf die Gemeinde zukommen, da die Einnahmen der Gemeinde wohl nicht dafür ausreichen werden. Schließlich gab es noch eine scharfe Auseinandersetzung darüber, wie das Verkehrsproblem des Straßendorfes Taufers gelöst werden soll. Vizebürgermeister Hans Peter Spies konnte nur darauf hinweisen, dass die von Verkehrsberater Hermann Knoflacher vorgeschlagene Lösung durchgeführt werden müsse, da voraussichtlich in den nächsten Jahren keine Geldmittel für eine Umfahrungsstraße zu erwarten seien, abgesehen von der Sinnhaftigkeit einer solchen Umfahrung. Beim Hinausgehen meinte ein Gemeindebürger: „Da hat wohl schon der Wahlkampf begonnen“. Frie
Friedrich Haring
Friedrich Haring
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