Bürgermeister Franz Prieth leitete die Online-Sitzung des Gemeinderates von seinem Büro aus.

Schöneben-Nauders: „Wir sind realistisch genug“

Publiziert in 9-10 / 2021 - Erschienen am 18. März 2021

Graun - Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates informierte der Bürgermeister auch darüber, dass der Ausschuss eine Machbarkeitsstudie für einen einen skitechnischen Zusammenschluss des Skigebietes Schöneben mit dem Skigebiet Nauders in Auftrag gegeben hat. Nach dem gelungenen Zusammenschluss der beiden Skigebiete Schöneben und Haider Alm werde nun langfristig ein Zusammenschluss mit Nauders ins Auge gefasst. Die Studie soll u.a. aufzeigen, ob dieses Vorhaben technisch umsetzbar ist. „Wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass sich dieses Vorhaben aufgrund der Corona-Pandemie und deren Folgen kurz- und mittelfristig kaum umsetzen lässt,“ sagte Bürgermeister Franz Prieth. Aber wenn sich längerfristig Möglichkeiten ergeben sollten und wenn man eventuell auch mit Geldmitteln im Rahmen der Recovery-Fund-Projekte rechnen könnte, „wäre es gut, wenn wir eine Studie aus der Schublade ziehen können.“ Die Ausgaben für die Studie in Höhe von ca. 10.000 Euro bestreiten die Gemeinde Graun sowie die Gemeinde Nauders und der Tourismusverein Nauders zu gleichen Teilen. Ebenfalls in Auftrag gegeben hat die Gemeindeverwaltung eine Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Winterrodelbahn in St. Valentin als zusätzliches Freizeit- und Sportangebot für die Ferienregion Reschenpass, und zwar in Zusammenarbeit mit der Fraktionsverwaltung von St. Valentin, der Schöneben AG und dem Tourismusverein. Es geht de facto darum, die Rodelbahn von einer Talseite auf die andere zu verlegen. Um das Thema Tourismus und touristische Entwicklung ging es auch bei weiteren Diskussionen im Rat. Offiziell fest steht mittlerweile, dass die Wintersaison 2020/2021 auch in der Gemeinde Graun als „Totalausfall“ in die Geschichte eingehen wird. Das Ratsmitglied Josef Thöni kritisierte, dass die Hotels und Gastbetriebe bis nach Ostern geschlossen bleiben müssen. Auch die neuen Leitlinien für die Zukunft des Tourismus in Südtirol, die kürzlich von Landesrat Arnold Schuler vorgestellt wurden, brachte Thöni aufs Tapet. Ein genereller Bettenstopp in ganz Südtirol sei nicht der richtige Weg. Auch der Bürgermeister sprach sich sinngemäß dafür aus, dass es nicht angehe, alle Landesteile über einen Kamm zu scheren. In etlichen Vinschger Gemeinden, speziell in der Gemeinde Graun, gebe es noch viel Entwicklungspotential, das es auszuschöpfen gelte. Detail am Rande: Ob die „Hotelzone Gerstl“ in Reschen gebaut werden darf oder nicht, steht noch immer nicht fest. „Wir haben dazu aus Bozen noch keine Mitteilung bekommen“, sagte der Bürgermeister im Anschluss an die Ratssitzung. Der frühere Gemeinderat hatte sich am 31. August 2020 mehrheitlich dafür ausgesprochen, auf die „Hotelzone Gerstl“ zu beharren. 

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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