Gemeinsames Gedenken 2023 mit Fähnrich Werner Mair
Dankesworte des Bürgermeisters Dieter Pinggera an den Dekan, an Hochwürden Michael Horrer, an die Ehrengäste und an die Musikanten der Bürgerkapelle. Am Kriegerdenkmal Jungschütze Gabriel Noggler und Othmar Schönthaler.
Herwig van Staa: Das Festhalten an Traditionen ist wesentlich.

„Sein Leben sei uns Auftrag“

Auch Andreas Hofer musste um Gerechtigkeit und Frieden kämpfen.

Publiziert in 4 / 2023 - Erschienen am 28. Februar 2023

Schlanders - Die Andreas Hofer-Gedenkfeier in Schlanders nimmt einen besonderen Platz ein. Für die Durchführung der würdevollen Feier mit Schützenkompanie, Fahnenabordnungen der Schützen, der Feuerwehr, der Bürgerkapelle und des Männergesangvereins, mit feierlicher Messfeier und Kranzniederlegung setzen sich viele Hände ein. Mit den geladenen Festrednern gelingt es den Organisatoren immer wieder, neue Aspekte und Sichtweisen im Zusammenhang mit Krieg und Frieden aufzuzeigen. Man war gespannt, ob oder wie der Tiroler Alt-Landeshauptmann Herwig van Staa in seinen Ausführungen auf die Ereignisse in der Ukraine eingehen wird. Ob er vielleicht auf den Satz aus dem Matheus-Evangelium: „Ich aber sage euch, leistet denen, die euch etwas Böses antun, keinen Widerstand“ reagiert. Wenn man den Historikern glauben kann, hatte ja auch ein gottesfürchtiger Andreas Hofer diesen Abschnitt aus dem Neuen Testament mit der Wirklichkeit von 1809 nicht vereinbaren können. Vor der eigentlichen Rede kamen die Kirchenbesucher in den Genuss einer musikalischen Premiere. Erstmals wurde die Petros Messe abgehalten, von Gernot Niederfriniger aus Mals vertont, von Christof Anstein aus Glurns betextet und vom Kirchenchor Schlanders mit Chorleiter Jakob Raffeiner an der Orgel im Sinne des Wortes stimmungsvoll aufgeführt. In seiner Predigt überraschte Dekan P. Mathew Kozhuppakalam mit seinem Wissen über die Person Andreas Hofer. „Was könnte er uns heute sagen?“, fragte der aus Indien stammende Dekan und gab sich die Antwort: „Habt ein unbegrenztes Gottvertrauen, würde er sagen. Seid Kämpfer für die Gerechtigkeit und setzt euch für sie sein. Nur wenn es keine Benachteiligung gibt, gibt es Frieden.“ Nach dem resignierenden Volkslied „Ach Himmel, es ist verspielt“ eröffnete Alt-Landeshauptmann van Staa seine Rede mit einer Gedenkminute an den verstorbenen Landesschützenkommandanten Paul Bacher. Er zeigte sich stark beeindruckt von den einfühlsamen Worten des Dekans. Andreas Hofers Leben und Erbe möge ein Auftrag sein, meinte van Staa. Das Festhalten an der Tradition des Gedenkens sei wesentlich für das Land Tirol. Der Altlandeshauptmann führte durch die Geschichte der Tiroler Gedächtnisstätten von Stift Stams bis Bergisel, vom Grabmal Hofers in der Innsbrucker Hofkirche bis zur Erinnerung an verdiente Persönlichkeiten über einen Rundweg eben am Bergisel. Die eindrucksvolle Feier endete mit der Segnung des Gefallenendenkmals, der Kranzniederlegung, der Generaldecharge der Schützen, den Dankesworten des Bürgermeisters Dieter Pinggera und der Einspielung der Landeshymne „Zu Mantua in Banden“ durch eine Abordnung der Bürgerkapelle Schlanders. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.