Das einzigartige Polarlicht-Foto des Turms von Alt-Graun, geschaffen von Philipp Egger in der Nacht auf den 11. Mai 2024.

„So etwas gibt es nur einmal“

Kunstdrucke von einzigartigem Polarlicht-Foto des Turms von Alt-Graun im Reschensee.

Publiziert in 14 / 2024 - Erschienen am 31. Juli 2024

Prad/Graun - Auch fast 3 Monate nach jener halben Stunde, die er in der Nacht auf den 11. Mai mutterseelenallein an dem Seeufer vor dem Turm im Reschensee verbrachte, beginnen seine Augen zu glänzen, wenn er davon erzählt. Sogar mit Hilfe der Hände versucht Philipp Egger zu erklären, was er in jener Nacht von 1 bis 1.30 Uhr am „brennenden“ Himmel im Umkreis des Kirchturms von Alt-Graun sah und erlebte. Dass es in dieser Nacht Polarlichter zu sehen geben würde, hatte der 24-jährige Berufsfotograf aus Prad zwar schon im Vorfeld gewusst und war eigens dafür nach Graun gefahren, „aber mit Lichtern dieser Stärke, Pracht und Einmaligkeit hätte ich nie im Leben gerechnet.“ Auslöser der Polarlichter, die auf fast der ganzen Nordhalbkugel beobachtet werden konnten, war ein geomagnetischer Sturm auf der Sonne. Es handelte sich nicht um einen normalen „Huster“ der Sonne, wenn man das so beschreiben darf, sondern um einen Sturm von außergewöhnlicher Stärke. Philipp: „Mit G5 erreichte der Sturm die Höchststufe der Skala.“ Für die Entstehung der Polarlichter sind die energiereichen, elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwindes verantwortlich. Das, was hinter dieser kalten wissenschaftlichen Definition steckt, lässt sich laut Philipp nur schwer in Worte fassen: „Es war unglaublich. Vor allem die Farben. Der halbe Himmel war ‚fetzpink’. Das Bild, das ich in jener Nacht gegen 1.30 Uhr gemacht habe, ist kein Foto, sondern ein Kunstwerk.“

„Kein Foto, sondern ein Kunstwerk“

Um Polarlichter mit der Kamera einzufangen, war Philipp schon mehrfach in nordische Länder wie Norwegen, Finnland oder Schweden gereist. Warum er sich heuer in Graun auf die Lauer legte, war kein Zufall: „Ich hätte mich ebenso gut dem Ortler oder anderen besonderen Naturorten nähern können, aber ich habe mich bewusst für den Turm in Graun entschieden und indirekt natürlich für die leidvolle Geschichte hinter der Seestauung.“ Die Wahl des Turms als Motiv war für Philipp eine Ausnahme: „In der Regel fotografiere ich ausschließlich in der Natur, fernab von Menschen und von dem, was Menschen geschaffen haben.“ Dass seine Kamera „weiß“, von wo aus sie zu welcher Zeit auf was schauen muss, hat Philipp zu einem erheblichen Teil von seinem Vater und seiner Mutter gelernt, die beide auf die Jagd gehen. Schon als Bub hat Philipp seinen Vater oft bei Pirschgängen in der freien Natur begleitet.

Fernab von der Zivilisation

So richtig daheim fühlt er sich in der unberührten Natur- und Bergwelt im Vinschgau. Er liebt die Einsamkeit jenseits der Zivilisation und die Freiheit in der Wildnis. Was er daraus mitbringt, sind einzigartige Fotos. Beim Polarlicht-Foto mit dem Turm im Reschensee ist Philipp ausnahmsweise von seinem Credo der reinen und echten Naturfotografie abgewichen, „weil es so etwas wie diese Polarlicht-Nacht bisher bei uns noch nie gegeben hat und in Zukunft wohl nie mehr geben wird.“ Leid tue es ihm für einige seiner Berufskollegen, die Anfang Mai eigens nach Island gereist sind, um Polarlichter zu fotografieren: „Sie mussten ohne ‚Beute’ zurückehren, denn in Island war es zu dieser Zeit bewölkt.“ Vom schönsten der Fotos vom Turm im See hat der Fotograf eine limitierte Zahl von 10 Kunstdrucken anfertigen lassen. Verwendet wurde dabei hochwertiges Kunstpapier vom Unternehmen „Hahnemühle FineArt GmbH“. Dank eines speziellen Glases kann außerdem eine Lichtechtheit für mindestens 70 Jahre garantiert werden. Philipp: „Damit kann auch der Betrachter der Zukunft noch mitten im Bild ‚drin’ sein und sehen, wie dieses einzigartige Naturschauspiel war.“ Wer sich für einen der einmaligen Kunstdrucke interessiert, kann sich direkt an den Fotografen wenden (Tel. 349 492 2864; E-Mail: info@philipp-egger.com). Übrigens: Von Bildbearbeitungen und Verschönerungen oder von Fotos, die mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz verändert oder gar geschaffen werden, will Philipp nichts wissen.

Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.