Bei der Vorstellung des Projektvorschlages am 21. Februar konnten Roland Angerer, Armin Angerer und Franz Heinisch (v.l.) vorerst nur hoffen, dass das Projekt als Siegerprojekt hervorgehen würde. Nun ist es Gewissheit.
Bis zu 20 Millionen Euro aus dem staatlichen Fonds für Aufbau und Resilienz sollen in Maßnahmen zur Aufwertung und Wiederbelebung des Dorfes Stilfs investiert werden.

Stilfs freut sich

Projektvorschlag zur Aufwertung des Haufendorfs landet auf Platz eins. Bis zu 20 Millionen Euro sollen fließen.

Publiziert in 5 / 2022 - Erschienen am 15. März 2022

Stilfs/Bozen - 8 Projekte hatten Gemeinden aus ganz Südtirol eingereicht, um in den Genuss einer Finanzierung aus dem gesamtstaatlichen Fonds für Aufbau und Resilienz (PNRR) zu kommen. Die Projekte wurden von einer eigenen Kommission bewertet. Die Landesregierung machte sich am 8. März den Vorschlag der Kommission zu eigen, wonach das von der Gemeinde Stilfs vorgelegte Projekt den Vorgaben und Absichten der Ausschreibung am besten entspricht. Das Land hat dieses Pilotprojekt bereits termingerecht dem Kulturministerium übermittelt. Bei positiver Bewertung seitens der staatlichen Gremien und Einhaltung der Vorgaben bei der Umsetzung kann das Stilfser Projekt mit bis zu 20 Millionen Euro an PNRR-Fördermitteln bedacht werden. Das Projekt der Gemeinde Stilfs für die Aufwertung und Wiederbelebung des Dorfes Stilfs war von der Kommission mit 580 Punkten versehen und somit an die erste Stelle gesetzt worden. „Die Kommission unter dem Vorsitz von Abteilungsdirektor Volker Klotz hat dem ausgewählten Projekt bescheinigt, dass die kulturellen Aspekte gut durchdacht sind, und die auf mehrere Bereiche aufgeteilten Investitionen geeignet erscheinen, die abwanderungsgefährdete Ortschaft Stilfs aufzuwerten“, sagt Landesrat Philipp Achammer, der den Beschluss gemeinsam mit seinem italienischen Amtskollegen Giuliano Vettorato und dem ladinischen Kulturlandesrat Daniel Alfreider vorgelegt hatte. Stilfs erfülle das Kriterium der Abwanderung. Das Haufendorf zähle nur noch 421 Einwohner. Im Projektvorschlag überzeuge die Verbindung zwischen Tradition und Innovation ebenso wie die Einbeziehung vieler Partner aus unterschiedlichen Bereichen, sagte der Landesrat. Auch der Südtiroler Gemeindenverband habe seine Zustimmung erteilt. Vorgesehen sind u.a. Coworking-Räume, die Umwandlung des Dorfladens in ein Dienstleistungszentrum, ein Streumuseum, Investitionen in die Landwirtschaft, Künstlerresidenzen und das Kulturfestival „Stelvio Festival“. Hinzu kommt ein Streuhotel, das Entwicklungspotenzial für einen sanften Tourismus schafft. Wie berichtet (der Vinschger Nr. 4/2022), umfasst das Projekt eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der Abwanderungsgefahr und zur Steigerung der Wohnattraktivität und der wirtschaftlichen Tätigkeiten. Die Nachricht, dass die Kommission das Projekt der Gemeinde Stilfs für die Förderung auserkoren hat und die Landesregierung diesem Vorschlag folgte, wurde in Stilfs mit großer Freude zur Kenntnis genommen. „Es ist uns gelungen, in relativer kurzer Zeit ein gutes und überzeugendes Konzept auf den Weg zu bringen“, sagte Bürgermeister Franz Heinisch. Ohne die Mitarbeit von Vizebürgermeister Armin Angerer, des Ratsmitgliedes Roland Angerer sowie von Armin Bernhard, der die Koordination des Projektvorschlages „Stilfs – Die Resilienz erzählen“ übernommen hatte, wäre das Unterfangen nicht geglückt. Auf dem 2. Platz war mit 550 Punkten der Vorschlag der Gemeinde Salurn gelandet, auf dem 3. jener der Gemeinde Klausen (520), gefolgt von Sterzing (500), Graun (460) und Franzensfeste (155 Punkte). Nicht zugelassen werden konnten die Projektanträge der Gemeinden Truden, Altrei und Aldein sowie der Gemeinde Kastelruth, da beide nicht den Vorgaben entsprachen. Aus dem staatlichen Fonds für Aufbau und Resilienz (PNRR) sollen insgesamt 21 Projekte (je eines für jede Region und autonome Provinz) zur Aufwertung von abwanderungsgefährdeten Ortschaften oder Ortsteilen (borghi) finanziert werden. Für jedes dieser Projekte will der Staat über das Kulturministerium bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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