„Strategisch-territoriale Aspekte“ überzeugen
Publiziert in 4 / 2016 - Erschienen am 3. Februar 2016
Eine neue Talabfahrt und skitechnische Verbindungen im Schnalser Talschluss hatten Umweltverbände und Alpenverein auf den Plan gerufen.
Staben/Kurzras - Drei Tage, nachdem in der Jahresversammlung der AVS Sektion Untervinschgau Umweltreferentin Helene Kaserer auf die Pläne der Schnalstaler Gletscherbahnen AG hingewiesen hatte, teilte das Landepressebüro mit, dass das „neue Vorhaben im Skigebiet Schnals teilweise genehmigt“ worden sei. „Die strategisch-territorialen Aspekte sind genügend und überzeugend, um die Machbarkeit auf Planebene zu genehmigen“, wird in der Aussendung Landesumweltrat Richard Theiner zitiert. Das „Teilweise genehmigt“ bezieht sich - laut Aussendung - auf einen Verbindungsweg ab der Bergstation Roter Kofel Richtung Lazaun, der als „problematisch und lawinengefährlich“ einzustufen sei. Damit werden die noch nicht erschlossenen, archäologischen Fundstellen Teufelsegg und Rotkoflsee vorläufig nicht berührt. Auch ein Birkhuhn-Habitat bleibt ungestört und der Bau einer Brücke über den Schnalsbach wird vermieden. Darauf hatten die Umweltschutzgruppe Vinschgau, der Dachverband für Natur und Umweltschutz, der Alpenverein Südtirol und die Alpenvereinssektion Untervinschgau mit der Ortsstelle Schnals in einer Stellungnahme an den Umweltbeirat hingewiesen. Ob das Trinkwasserschutzgebiet Unterberg berührt wird, wie ebenfalls angesprochen, geht aus der Genehmigung nicht hervor. Eine starke Beeinträchtigung von Niedermooren, des Rossbodenbaches und des Unesco Welterbes Schafweg wird aber auch im genehmigten Abschnitt nicht vermieden. s

Günther Schöpf