Vor „voller Stube“ traten „TriOlè & Susi“ im Ansitz Plawenn auf.
Vor „voller Stube“ traten „TriOlè & Susi“ im Ansitz Plawenn auf.
Taras Arefiev (links) und Markus Olsacher.
„Ab und zu brauchen wir einen Abstand zum Zustand“, sagt Konrad Meßner.

„TriOlè & Susi“ spielen für die Kriegsopfer

Publiziert in 6 / 2022 - Erschienen am 29. März 2022

Plawenn - Groß war die Freude von Konrad Meßner, als er am 26. März in der „vollen Stube“ im Ansitz Plawenn, dem Sitz des Kulturvereins arcus raetiae, die Gruppe „TriOlè & Susi“ begrüßen konnte. Stefan Geier Akkordeon), dessen Tochter Susi (Gesang), sowie Markus Olsacher (Sologitarre), Hanspeter Nocker (Gitarre) und Ulrich Seppi (E-Gitarre) waren zusammen mit dem aus der Ukraine stammenden Maturanten Taras Arefiev nach Plawenn gekommen, um honorarfrei für die Kriegsopfer in der Ukraine aufzutreten. Der Krieg in der Ukraine hat eine große Betroffenheit und Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst „und auch wir als TriOlè möchten einen kleinen Beitrag leisten“, schickte Stefan Geier voraus. Die Spenden des Konzertes sowie auch der Erlös des anschließenden Essens, das Konrad Meßner zubereitet hatte, waren zu 100% für das Ukraine-Spendenkonto des Weißen Kreuzes bestimmt. Im Gespräch zwischen Markus Olsacher, dem Sportlehrer von Taras Arefiev in Bruneck, erfuhr das Publikum aus erster Hand, wie der 20-Jährige den Krieg aus der „Ferne“ und zugleich aus der Nähe miterlebt. Aus der Nähe deshalb, weil ein Teil seiner engen Verwandten in seinem Heimatdorf im Westen der Ukraine lebt. Das Dorf liegt in einer Bergregion und ist rund 130 Kilometer von Lemberg (Lwiw) entfernt. Taras lebt seit 5 Jahren in Bruneck, wo er zusammen mit Freunden und vielen Freiwilligen, darunter auch Markus Olsacher, federführend eine Sammelaktion von Hilfsgütern angestoßen hat. „Es dauerte nicht lange, bis zwei Lastkraftwagen mit Hilfsgütern gefüllt waren“, sagte Olsacher. Es habe ihn gefreut, „dass auch ich mithelfen und etwas machen konnte.“ Taras berichtete auch von Freunden, die in Kiew studierten, und nach dem Ausbruch des Krieges flohen. Allein in seinem Heimatdorf, wo rund. 3000 Menschen leben, seien über 600 Flüchtlinge aufgenommen worden, u.a. in Schulen. „Nicht um Feindbilder, Aggression und dergleichen soll es heute gehen“, hatte Konrad Meßner in den Nachmittag eingeführt, „sondern darum, zur Kenntnis zu nehmen, dass wir alles in uns tragen.“ Dieser Gedanke kann auch als Leitsatz des Projektes „ab und zu-STAND - ab und zu brauchen wir einen Abstand zum Zustand“ gesehen werden, das heuer im Ansitz Plawenn läuft. Jeden Sonntag wir aus Werken von Klassikern vorgelesen. Am 27. März z.B. waren es Werke von Italo Calvino. „TriOlè & Susi“ begeisterten das Publikum mit wunderbaren Melodien, feurigen und virtuosen Improvisationen, mit Eigenkompositionen und besonderen Arrangements. Unter dem Publikum aus nah und fern befanden sich u.a. auch die ehemaligen Bürgermeister Hermann Klapeer (Nauders) und Gerhard Witting (Pfunds).

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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