Turm-Areal: „Wir warten hart auf Aufwertung“
Graun - Die Neugestaltung und Aufwertung des Areals beim alten Grauner Kirchturm ist für die Gemeindeverwaltung von Graun nach wie vor ein großes Anliegen. „Wir warten hart darauf, dass das Land die nötigen Schritte unternimmt und erste Maßnahmen für die konkrete Umsetzung in Angriff nimmt“, sagte Bürgermeister Franz Prieth am Rande der Pressekonferenz, bei der kürzlich neue Info-Tafeln und die Info-Broschüre „Der Kirchturm erzählt“ vorgestellt wurden. Prieth verwies auf die vielen Vorarbeiten und Aussprachen sowie auch darauf, dass die Gemeindeverwaltung den Projektvorschlag bereits vor einiger Zeit der Landesregierung vorstellen durfte, bei der das Vorhaben auf einhelligen Zuspruch stieß. Zumal es nicht gelungen ist, Geldmittel aus dem gesamtstaatlichen Wiederaufbaufonds PNRR für die Umsetzung des Projektes zu erhalten, ist nun das Land gefragt und gefordert. „Wir reden hier nicht von einem Kleinprojekt, sondern einem Vorhaben, mit dem sozusagen das ‚Eingangstor“ nach Südtirol neu gestaltet und aufgewertet werden soll,“ so Franz Prieth. In diesem Sinn handle es sich um ein Projekt, das nicht nur für die Gemeinde Graun, sondern für den gesamten Vinschgau und das ganze Land von Bedeutung sei. Im Hinblick auf die Landtagswahlen im nächsten Jahr wünscht sich Franz Prieth, dass das Projekt in die Programme der Kandidaten und Kandidatinnen Einzug findet. Nicht unerwähnt ließ er, dass das gesamte Areal sowie auch der Turm dem Land gehören und der Gemeinde auch aus diesem Grund die Hände etwas gebunden seien. Zusätzlich zur Aufwertung des Turm-Areals brachte der Bürgermeister noch eine Reihe weiterer Sorgen und Anliegen aufs Tapet, die direkt oder indirekt mit dem Stausee zusammenhängen. In Bezug auf den gewaltigen Anstieg der Energiekosten und den entsprechenden Mehreinnahmen aus dem Stromverkauf sagte er, dass es schade sei, „dass sich die Mehreinahmen nicht direkt auf die Stromrechnungen der Bürger und Betriebe niederschlagen.“ Graun und die anderen Gemeinden seien seit Jahren dank des Einsatzes des „Stromkämpfers“ Albrecht Plangger an der Stauseekonzession beteiligt, „was uns auch beachtliche Einnahmen beschert, aber direkte Auswirkungen auf die Stromrechnungen ergeben sich daraus keine.“ Hingewiesen hat der Bürgermeister auch auf den Gletscherschwund, die Trockenheit und weitere Auswirkungen des Klimawandels. „Aktuell ist der See nur etwas mehr als halbvoll“, so Prieth. „Das Gletscher- und Eiswasser, das heuer über den Karlinbach aus Langtaufers kommt, fließt nur einmal“, warnte er. Im Frühjahr waren es die Obstbauern im Vinschgau, die dringend Wasser für die Frostberegnung brauchten. „Wir stellten uns von Anfang an hinter die entsprechende Verordnung des Landeshauptmannes, denn wenn unsere Nachbarn, die Lebensmittel erzeugen, im Not sind, helfen wir natürlich aus, sofern das möglich ist.“ Fast verschwinden wird der Stausee während der Frühjahrsmonate der Jahre 2023 und 2024, wenn im Zuge der Schleusen-Erneuerung seitens der Alperia das große Aufschüttungsprojekt durchgeführt wird, um im Jahr 2025 die Straße und den Radweg bei den „Galerien“ in Richtung See zu verlegen.
