Im Haus „Marolles“ sollen Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine eine Bleibe finden.
Einen Verwaltungsüberschuss in Höhe von über 3 Mio. Euro konnte der Malser Gemeinderat für verschiedene Projekte und Vorhaben zweckbinden.

Über 3 Mio. Euro Überschuss

Gemeinde Mals wirtschaftet gut. Kein Darlehen für Gemeinschaftspraxis notwendig.

Publiziert in 9 / 2022 - Erschienen am 10. Mai 2022

Mals - Mit 1,1 Millionen Euro unterstützt das Landesressort für Gesundheitswesen die Errichtung der Gemeinschaftspraxis im Martinsheim in Mals. Die Arbeiten sind derzeit voll im Gang. „Dank dieses Beitrages ist es nicht mehr notwendig, ein Darlehen aufzunehmen“, freute sich Bürgermeister Josef Thurner bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Das Finanzjahr 2021 konnte die Gemeinde mit einem Verwaltungsüberschuss in Höhe von über 3 Mio. Euro abschließen. „Das zeigt, dass die Gemeinde gut gewirtschaftet hat“, so Thurner. Dem Vorschlag des Gemeindeausschusses für die Verwendung des Überschusses stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Der größte Brocken fließt in die Gemeinschaftspraxis. Aber auch für viele weitere Vorhaben wurden Geldmittel vorgesehen, so etwa 320.000 Euro für das Projekt „Lagerraum/Kühlzellen“ für das Jagdrevier Matsch und über 400.000 Euro für Arbeiten am Trinkwasser- und Abwassernetz. 

Wohnungen für Flüchtlinge

50.000 Euro sind für Instandsetzungsarbeiten (Heizanlage usw.) im Haus „Marolles“ in Mals vorgesehen. In den dortigen Wohnungen sollen bei Bedarf Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine eine Bleibe finden. Mit der Führung sollen die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft betraut werden. Die Gemeinde hatte das Haus schon vor einiger Zeit zusammen mit der dazugehörigen Grundfläche im Zuge eines Tauschgeschäftes erworben. Als Gegenleistung hatte sie eine Grundfläche im Dorfzentrum an die „Wema Bau“ abgetreten. Ankurbeln will die Gemeinde die Nutzung von E-Bikes. 50.000 Euro sind für den Ankauf von E-Bikes vorgesehen. Die Bikes sollen in erster Linie jenen Personen zu günstigen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden, die beabsichtigen, mit E-Bikes zur Arbeit zu fahren und die Autos zuhause zu lassen. Das genaue Reglement wird der Gemeinderat noch festlegen.

Alleinverwalter für E-AG

Bei einer Enthaltung zugestimmt hat der Gemeinderat dem Vorschlag, dass die gemeindeeigene E-AG weiterhin von einem Alleinverwalter geführt wird. Bis Ende April war der frühere Bürgermeister Ulrich Veith Alleinverwalter. Ab jetzt bis 2024 wird Dominik Telser die E-AG als geschäftsführender Alleinverwalter führen. Er war seit 6 Jahren angestellter Geschäftsführer. Seine Aufgabe als geschäftsführender Alleinverwalter wird mit 104.000 Euro brutto im Jahr vergütet. Laut dem Bürgermeister hatte es im Vorfeld dieses Vorschlages viele Aussprachen und Sitzungen gegeben, auch mit den Aufsichtsräten der AG. Die Zuständigkeitsfelder der E-AG reichen von den Bereichen Fernwärme, Glasfaser und Photovoltaik bis hin zur Wasserkraft, den Sportanlagen und das Skizentrum in Schlinig. „Die Führung der E-AG als geschäftsführender Alleinverwalter ist eine verantwortungsvolle Aufgabe“, sagte Josef Thurner. 

Geldmittel für Unterführung?

Zugestimmt hat der Gemeinderat auch einer Vereinbarung zwischen den Gemeinden Mals, Glurns, Graun, Martell, Prad am Stilfserjoch, Schluderns und Taufers bezüglich der gemeinsamen Vorlage von Projekten zur Dorferneuerung bzw. zur nachhaltigen Mobilität. Für die Umsetzung derartiger Maßnahmen kann um Geldmittel des Staates (Gesetz 234/2021) bzw. der EU angesucht werden. Zumal höchstens mit 5 Mio. Euro für ein Gebiet mit mindestens 15.000 Einwohnern zu rechnen ist, haben sich die genannten Gemeinden zusammengeschlossen. Federführend bei der Abwicklung ist die Gemeinde Mals. Zu einer ähnlichen Vereinbarung ist es auch zwischen Gemeinden im mittleren und unteren Vinschgau gekommen. Konkret erhofft sich die Gemeinde Mals einen Beitrag in Höhe von etwas mehr als einer Mio. Euro für die Unterführung der Schleiser Kreuzung. „Das ist ein sehr wichtiges Projekt, das es endlich anzugehen gilt“, sagte das Ratsmitglied Andreas Bernhart im Anschluss an die Ratssitzung dem der Vinschger. Als neues SVP-Ratsmitglied willkommen geheißen wurde übrigens Fabian Pircher. Er folgt auf Günther Kreidl, der sein Mandat aus persönlichen, sprich Arbeitsgründen zurückgelegt hat.

Josef Laner
Josef Laner

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