Über eine Million Euro Umweltgelder
Naturns - Der Gemeinderat von Naturns hat bei seiner jüngsten Sitzung die Umweltgelder für das Kraftwerk Schnals-Naturns verpflichtet. Insgesamt stehen den Standortgemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell-Tschars für die letzten drei Jahre nun zum ersten Mal über 3.650.000 Euro zur Verfügung. Das Wasserkraftwerk Naturns ging 1963 in Betrieb. Es können durchschnittlich 304 Millionen KWh pro Jahr an grünem Strom produziert werden. „Alperia ist ein Energieunternehmen, das dem Land und mehrheitlich den Gemeinden gehört, somit auf jeden Fall zu 100 Prozent den Südtirolerinnen und Südtiroler. Wir haben so die Steuerleistungen und Gebühren sowie die Dividenden, die in die öffentlichen Haushalte fließen. Dazu kommen dann auch noch die Umweltgelder, welche den Menschen vor Ort sehr zustehen. Unterm Strich haben alle etwas von der heimgeholten Energie“, zeigt Landeshauptmann Arno Kompatscher auf. Die Konzession für das Kraftwerk ist bereits mit Datum 28.04.2023 verfallen. Der Zusatzzins, der rund 1.450.000 Mio. Euro jährlich beträgt, muss somit ab dem 29.04.2023 bis zu einer Neuvergabe von Alperia Greenpower entrichtet werden. Bereits im Frühjahr 2023 haben mehrere Treffen mit den Vertretern der Standortgemeinden zur Aufteilung dieser Umweltgelder des Kraftwerks Naturns stattgefunden.
Eigener Aufteilungsschlüssel
Auf Basis dieser objektiven Analyse einigten sich die Gemeinderäte auf folgenden Schlüssel: Gemeinde Schnals 59,5%, Gemeinde Naturns 35,5% und Gemeinde Kastelbell-Tschars 5%. Der Gemeinderat von Naturns konnte nun mit der ersten Bilanzänderung 2025 den Anteil für Naturns, sprich 1.058.889,17 Euro, einbauen und für die beschlossenen Projekte verpflichten. „Mit den Umweltgeldern sollen in erster Linie die Voraussetzungen für die Verlegung der Hochspannungsleitung aus dem Wohngebiet in Kompatsch geschaffen werden. Für die notwendige Studie und gegebenenfalls auch schon Projektierung hat der Gemeinderat 130.000 Euro vorgesehen“, präzisiert Bürgermeister Zeno Christanell. Die restlichen Gelder sind vor allem für wichtige Zivilschutzmaßnahmen eingeplant: 141.021 Euro für den Steinschlagschutz im Siedlungsbereich Staben, 130.173 Euro zur Verminderung der hydrogeologischen Gefahr in der Zone Kompatsch sowie 145.197 für eine Zivilschutzverbauung im Bereich Weintal. Für die ersten beiden wird voraussichtlich noch 2025 die Ausschreibung erfolgen können, beim Weintal fehlen noch die notwendigen Landesgutachten. Darüber hinaus wurden 200.000 Euro für die Kanalisierung von Schwarzplatz bis zur Waldschenke eingeplant und 25.000 Euro für den generellen Entwässerungsplan des Oberflächenwassers. Hierzu können nun die Projektierungen starten. Christanell: „Uns ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger direkt von den Umweltgeldern profitieren. In diesem Sinn soll auch in den Zivilschutz für Wohngebiete investiert werden, was zu einer Steigerung der Sicherheit von vielen Menschen führt.“ So bringe das Kraftwerk für die Naturnserinnen und Naturnser einen unmittelbaren Vorteil.