Umfahrung Kastelbell-Galsaun im Mittelpunkt

Publiziert in 11 / 2015 - Erschienen am 25. März 2015

Kastelbell-Tschars - Ein wichtiges Thema bei der Bürgerversammlung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher im Ratssaal war die seit Jahren geforderte Umfahrung Kastelbell-Galsaun. Im ersten Teil gaben Bürgermeister Gustav Tappeiner und die Gemeindereferenten Rita ­Gstrein Kaserer, Franz Tappeiner und Reinhard Verdross - Johannes Kofler war abwesend - im Schnelldurchlauf einen Einblick in ihre Tätigkeitsbereiche und berichteten über die ausgeführten Projekte und Arbeiten. Zu Beginn informierte Kompatscher über die Programmschwerpunkte der Landesregierung und erwähnte u.a.: „Wir haben für die strategischen Bereiche wie Bildung, Forschung, Wohnbau, Investitionen, Soziales und Gesundheit im Landeshaushalt 2015 bedeutend mehr Geld als in den vergangenen Jahren vorgesehen“. Weitere Themen waren die Sanitätsreform und die Umfahrung Kastelbell-Galsaun. Dass diese gebaut wird, steht nun wohl außer Zweifel, offen ist lediglich der genaue Zeitpunkt des Baubeginns. Aufgrund des Steinschlages vom 18. Februar 2014 seien laut Kompatscher genauere geologische Untersuchungen und Umplanungen bzw. neue Vorgaben für die Ausführungsplanung erforderlich gewesen. „Die neu berechneten Kosten für den Bau des Umfahrungstunnels belaufen sich nun auf 82,3 Mio. Euro, ursprünglich war einmal von ca. 32 Mio. Euro die Rede“, so Kompatscher. Die nächsten Schritte seien die Überprüfung der urbanistischen Konformität, die Einleitung des Grundablöseverfahrens und die Auftragserteilung für die Erstellung des Ausführungsprojektes, das heuer noch genehmigt wird. Nach der erfolgten Grundablöse 2016 könnte die Ausschreibung und Arbeitsvergabe erfolgen. Zwischen der Ausschreibung und dem Baubeginn vergehe erfahrungsgemäß eine geraume Zeit, weil dann ziemlich sicher mit Rekursen zu rechnen sei. Die Bauzeit beträgt 3,5 bis 4 Jahre. Zur Stellungnahme des Tscharser Fraktionspräsidenten Herbert Blaas bezüglich der Verkehrsbelastung in dieser Ortschaft stellte Kompatscher klar, dass das Land in Zukunft nicht mehr überall sofort eine Umfahrungsstraße oder einen Tunnel bauen werde. „Das schaffen wir finanziell gar nicht, wir haben bereits jetzt schon eine Liste von Projekten mit einer Gesamtsumme von 1,5 Milliarden Euro vorliegen“. Dass der Tunnel Kastelbell-Galsaun in der Prioritätenliste so weit vorne gereiht ist, sei auf die einhellige Forderung und den Zusammenhalt des Bezirks Vinschgau zurückführen. Von der Dringlichkeit her müsste man andere Projekte vorziehen. So gebe es auf der Brennerlinie durch Rutschungen immer wieder Riesenprobleme. Man müsse auch davon ausgehen, dass aufgrund von Witterungseinflüssen, Permafrost usw. noch einige dringliche Probleme auftreten, die schnell zu lösen sind, gab der Landeshauptmann zu bedenken. Ossi