Am Samstag wurde für die Unabhängigkeit von Spanien, am Sonntag für die Zugehörigkeit zu Spanien demonstriert. Im Vordergrund Maren Schöpf.

Undurchsichtig und explosiv

Publiziert in 38 / 2017 - Erschienen am 7. November 2017

Barcelona/Latsch - „Ya no nos vemos - Wir blicken nicht mehr durch“. Die meisten der angesprochenen Demonstranten beendeten ihre Stellungnahme ernüchtert mit dieser Feststellung. Überraschend viele für die Latscher Journalistin Maren Schöpf, die zu einer Sponsionsfeier an der Internationalen Wirtschaftsakademie Esade geladen war und mitten unter die gelb-
roten Demonstrationen geriet. Zuerst waren es die „Sezessionisten“, die auf der Placa Catalunya lautstark gegen das „Monster“ Zentralstaat Spanien demonstrierten. Am Tag danach zogen ebenso laut und leidenschaftlich die Befürworter der Einheit mit den Fahnen des spanischen Königshauses Bourbon-Anjou durch die Straßen. Beide Seiten versuchten sich gegenseitig mit den angegebenen Teilnehmerzahlen zu übertrumpfen. „Die Stimmung war schon ‚antrisch‘“, erzählte die Vinschgerin. „Ständig kreisten Militärhubschrauber über der Stadt; überall spanische Polizei. Man hatte das Gefühl, dass es nur mehr wenig braucht, um ein Pulverfass zur Explosion zu bringen. Die Politiker auf der Seite der Separatisten versuchen die Stimmung heiß zu halten.“ 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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