„Viel Geld, aber hohe Qualität“
Schlanders - Eine Gesamtsumme von ca. 750.000 Euro fließt in den Austausch bzw. die Rekonstruktion der Fenster an den 4 Außenfassaden des denkmalgeschützten Rathauses in Schlanders. Warum diese Ausgaben so hoch sind und welche Qualitätsarbeiten dahinterstecken, wurde dem Gemeinderat bei der jüngsten Online-Sitzung erklärt. Wie Ingenieur Ulrich Rechenmacher ausführte, dichten die derzeitigen Fenster, die 1980 eingebaut wurden, nicht mehr richtig ab. Die Scharniere sind teilweise defekt, Ersatzteile sind kaum zu finden, die äußeren Fensterbänke weisen zum Teil ein falsches Gefälle auf und die inneren befinden sich teilweise in einem schlechten Zustand. In enger Absprache und nach vielen Diskussionen mit dem Denkmalamt wurde vereinbart, zwei Fenstertypen zu verwenden: normale Einfachfenster und Kastenfenster. Die Kastenfenster, die nach Vorgabe des Denkmalamtes und einem originalen Muster, das noch im Rathaus vorhanden ist, rekonstruiert werden, sind für die Mittelteile der Süd- und Nordfassade vorgesehen. Die normalen Einfachfenster werden an der Ost- und Westfassade und zum Teil an der Nord- und Südfassade eingebaut. Für die Einfachfenster ist eine zweifache Verglasung vorgesehen, die Ausführung erfolgt mit mundgeblasenem Glas. Auch das ist eine Vorgabe des Denkmalamtes. Bei den Kastenfenstern ist eine Ausführung mit Bleiverglasung vorgesehen. Laut Ulrich Rechenmacher ist jedes Fenster ein Unikat und pure Handarbeit: „Mit der Rekonstruktion der originalen Fenster können wir diesem schönen Haus die Ursprünglichkeit zurückgeben.“ Der Bürgermeister erinnerte daran, dass das Schlanderser Rathaus eines der landesweit schönsten ist und dass sich der „Ansitz Plawenn“ diese qualitativ hochwertige Maßnahme verdiene: „Wir können es uns leisten und es ist auch ein Beitrag dafür, dieses schöne Haus langfristig gut zu erhalten.“ Die neuen Fenster der Südfassade sind bereits in Produktion. Für dieses erste Baulos wurden 150.000 Euro bereitgestellt. Den Ausgaben in Höhe von knapp 600.000 Euro für das zweite Baulos (Nord-, West- und Ostfassade) stimmte der Gemeinderat Hand in Hand mit der Genehmigung des Ausführungsprojektes einstimmig zu. Seitens des Denkmalsamtes liegt die mündliche Zusage für einen Beitrag von 250.000 Euro vor. Auch ein Beitrag in Höhe von 70.000 Euro, den der Staat für energetische Sanierungen ausgeschüttet hat, fließt in das Projekt.