Das Naturparkhaus (links) und die Würstelbude präsentierten sich im neuen Gewand.
Bei der Eröffnung (v.l.): Altbürgermeister Walter Weiss, LH a.D. Luis Durnwalder, die Landesräte Maria Hochgruber Kuenzer und Arnold Schuler, Abteilungsdirektorin Virna Bussardi, Altbürgermeister Andreas Heidegger, Vize-BM Michael Ganthaler, BM Zeno Christanell und der frühere Landesrat Richard Theiner.
Eröffneten ihre Würstelbude neu: Vater Hans Zischg (links) und Sohn Patrick Zischg.

Vom Niemandsland zum Vorzeigeplatz 

Naturnser Bernardin-Astfäller-Platz feierlich eröffnet. 

Publiziert in 12 / 2023 - Erschienen am 4. Juli 2023

NATURNS - Es war ein Festtag für Naturns. Feierlich wurde am 24. Juni der Bernardin-Astfäller-Platz mitsamt dem Naturparkhaus Texelgruppe seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig feierte die Naturnser Würstelbude ihre Neueröffnung am neuen alten Standort. „In Naturns ist ein neues Wahrzeichen entstanden: Das Besucherzentrum des Naturparks Texelgruppe – das Texelhaus – begrüßt alle an der westlichen Einfahrt des Dorfes mit einer modernen Architektur und einer attraktiven Platz- und Parkanlage. Das ist ein wahrlich guter Grund zum Feiern“, so Bürgermeister Zeno Christanell. 
Es sei auch ein Moment der Dankbarkeit. Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes habe viele Mütter und Väter. So nannte Christanell den engagierten früheren Bürgermeister Walter Weiss, dem es gelungen war, das erste Naturparkhaus Südtirols nach Naturns zu lotsen sowie dessen Nachfolger Andreas Heidegger, „der in sicher sehr schwierigen Zeiten die politische Weitsicht hatte, den Standort Naturns durch den Neubau zu sichern“. Tatkräftige Unterstützung habe es auf Landesebene gegeben, wobei Christanell Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder und den ehemaligen Umweltlandesrat Richard Theiner nannte. Ebenso habe es von der aktuellen Landesregierung Unterstützung gegeben. „Naturparkhäuser sind ein Mekka für die Natur“, betonte Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer in ihren Grußworten. Landesrat Arnold Schuler unterstrich den Mehrwert des Hauses auch für den Tourismus.

Einst Tankstelle, heute viel Grün 

Christanell blickte auf die Geschichte des Platzes zurück und erinnerte daran, dass sich hier früher eine Tankstelle befunden habe: „Damals als es noch keinen Tunnel gab – als 18.000 Autos täglich durchs Dorf fuhren – inklusive Lärm, Dreck und Gefahr“. Dann siedelte die Tankstelle aus und der Platz wurde quasi Niemandsland. „Mit allen Vor- und vor allem vielen Nachteilen. Irgendwie etwas Undefiniertes – auf jeden Fall aber ein Ort ohne Qualität“, so Christanell. Heute stehe man vor einer „grünen Oase“. Gebäude und Platz seien „ansprechend gestaltet, gepaart mit viel freiem Naturraum – ein Ort der Begegnung, des Austausches, der Veranstaltungen aber gleichzeitig auch des Ausgleichs und der Ruhe“. Es sei ein neuer Resonanzraum für Kompatsch und ganz Naturns. „Dieses Projekt beweist, was man aus einem wenig wertvollen Parkplatz machen kann, wenn man die notwendige Weitsicht und Aufbruchsbereitschaft hat“, freute sich Christanell. 
Die gesamten Baukosten des Gebäudes und des Außenbereichs inklusive technischer Spesen und Steuern betrugen rund 2,5 Millionen Euro. Davon wurde ungefähr die Hälfte aus dem Gemeindehaushalt finanziert. Die Kosten für die Einrichtung trägt das Land Südtirol. Geplant wurde das Gebäude vom Architekten Roberto Pauro und Andrea Fregoni von „Area Architetti“. Die Ausstellungsfläche wird rund 600 Quadratmeter groß sein und soll Platz für die Dauerausstellung zum Thema Geologie, Flora und Fauna des Naturparks, Gletscher und Kulturlandschaft sowie zum Unesco-Weltkulturerbe Transhumanz bieten. Ebenso sind diverse Sonderausstellungen geplant. Ebenso befindet sich im Gebäude sobald vollständig eingerichtet, ein weitläufiges Foyer mit Infotafeln und Garderobe, eine Kreativwerkstatt für Kinder und ein Konferenzsaal. Im Außenbereich werden kleine Biotope und Naturräume errichtet. Der Multifunktionsraum für die Sonderausstellungen kann auch für weitere Zwecke benutzt werden. Noch im Laufe des Jahres dürfte das Haus eingerichtet werden, die Eröffnungsfeier ist dann mit der Wiedereröffnung des Naturparkhauses im März 2024 geplant. Der Platz ist nach dem Naturnser Schmetterlingsforscher Bernardin Astfäller (1879-1964) benannt. 

Auch die Würstelbude feiert 

„Das Gesamtkonzept von Roberto Pauro, welches 2016 den Ideenwettbewerb gewonnen hatte, stellt einen großen Monolith, das Naturparkhaus, dar, neben dem nun ein kleiner frei liegender Stein, die Würstelbude, liegt. Wie es oft auf dem kargen Vinschger Sonnenberg der Fall ist“, erklärte Christanell. Somit wurde auch die beliebte und weitum bekannte Naturnser Würstelbude, die während der Bauarbeiten umziehen musste und sich nun im schicken Gewand neu präsentiert, feierlich eröffnet. Ebenso fand das Kompatscher Festl statt, zudem eröffnete das Wasserkraftwerk Alperia seine Tore. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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