Im Bild (v.l.): Karin Mitterer, Andrea Schwembacher, Magdalena Amhof, Helga Pircher, Anna Maria Schwarz und Daniel Alber.

Von Corona bis „600-Euro-Aufreger“

Arbeitnehmerchefin Magdalena Amhof zu Gast. Für die Gemeinderatswahlen gerüstet. 

Publiziert in 29 / 2020 - Erschienen am 1. September 2020

Kastelbell-Tschars - Die Covid-19-Pandemie, die damit zusammenhängenden Hilfs-Maßnahmen des Landes, der bevorstehende Schulstart und die ebenfalls bevorstehenden Gemeinderatswahlen am 20. und 21. September waren die Schwerpunkte der Informations- und Diskussionsveranstaltung, zu welcher der Sozialausschuss der Arbeitnehmer/innen der Gemeinde Kastelbell-Tschars am 24. August in das Josef-Maschler-Haus nach Tschars eingeladen hatte. Anstelle des Parteiobmannes und Landesrates Philipp Achammer, der aus privaten Gründen verhindert war, konnte Helga Pircher im Namen des Sozialausschusses die Landtagsabgeordnete und Arbeitnehmerchefin in der SVP, Magdalena Amhof, willkommen heißen. Amhof informierte über die vom Land bisher umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise. „Dass diese Krise so heftig und so schnell kommen würde, konnte niemand voraussehen“, sagte Amhof. Grundsätzlich hielt sie fest, dass es gelungen sei, während der Krisen-Monate „im Interesse des ganzen Landes zusammenzuschauen“ und Grabenkämpfe, etwa zwischen Arbeitnehmern und Wirtschaftsvertretern, zu vermeiden.

„Stets zusammengeschaut“

Es sei versucht worden, möglichst allen, die Unterstützung brauchen und zum Teil noch immer brauchen, zu helfen. An Menschen in Notsituationen wurde ebenso gedacht wie an die Betriebe und die Wirtschaft sowie an die Familien. „Jeder Betrieb ist wichtig und jeder Arbeitsplatz“, sagte Amhof. Zum Schulstart meinte sie, „dass von den Lehrern und Schülern viel Achtsamkeit und sehr viel Flexibilität verlangt werden. Es wird noch heftig diskutiert, aber wir hoffen alle, vernünftig mit der Schule beginnen zu können.“ Einen großen Dank zollte die Landtagsabgeordnete den Gemeinden und Vereinen, denen es mit viel Engagement gelungen sei, für landesweit rund 72.000 Kinder eine Sommerbetreuung auf die Beine zu stellen. In Diskussion sei derzeit eine eventuelle Aufstockung des Kindergeldes. Den Gesamtbetrag des Land für die Bewältigung der Corona-Krise bezifferte Amhof mit rund 913 Mio. Euro: „Es wird eine große Herausforderung der nächsten 10 Jahre werden, diese Ausgaben wettzumachen. Steuererhöhungen soll es keine geben.“

„Nicht nachvollziehbar“

Zur sogenannten 600-Euro-Affäre meinte Amhof, dass diese für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen nicht förderlich gewesen sei. Bei diesem Thema habe es in der Partei sehr unterschiedliche Positionen zwischen den Arbeitnehmern und der Wirtschaft gegeben: „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass viele Beschäftigte noch immer auf den Lohnausgleich warten und dass Politiker, die den vollen Gehalt bekommen, um Corona-Hilfen ansuchen.“ Ganz entschuldigen werde sie dieses Fehlverhalten der betreffenden Kollegen nie. Bei der Diskussion kamen viele Themen zur Sprache. Ein Diskussionsteilnehmer meinte, dass die Politik und die Medien im Zusammenhang mit dem Virus Angst geschürt hätten. Die Angst vor dem Virus könnte mitunter schlimmere Folgen haben als das Virus selbst. Bürgermeister Gustav Tappeiner rief dazu auf, die Sicherheitsregeln weiterhin streng einzuhalten, warnte zugleich aber vor Schwarzmalerei. Einräumen musste Amhof, dass mit der Maßnahme, dem Nationalen Fürsorgeinstitut 30 Mio. Euro vorzustrecken, damit die Südtiroler Beschäftigen rascher zum Lohnausgleich kommen, nicht das erhoffte Ziel erreicht wurde. Für die Zukunft sei geplant, einen regionalen Solidaritätsfonds einzurichten, um für Krisen dieser Art besser gerüstet zu sein. 

4 Arbeitnehmer-Kandidaten/innen

Im Zuge der Veranstaltung wurden auch die Ratskandidaten/innen der Arbeitnehmer von Kastelbell-Tschars vorgestellt. Es sind dies die derzeitige Gemeinderätin Anna Maria Schwarz sowie die Neulinge Karin Mitterer, Andrea Schwembacher und Daniel Alber. Auf 5 Themenschwerpunkte der Arbeitnehmer wurde verwiesen: familienfreundliche Gemeinde, Mobilität, Entwicklung der Dörfer, Gemeinschaft und Transparenz sowie Kultur und Umwelt. 

Josef Laner
Josef Laner

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