Warten bis zum Herbst
Glurns - Nicht im Frühjahr, sondern erst im Herbst werden in Glurns die Gemeinderatswahlen stattfinden. Neuwahlen gibt es auch in Meran und in Nals. Auf diese Corona-bedingte Terminverschiebung hat sich kürzlich die Spitze der Regionalregierung verständigt. Für die Abhaltung der Wahlen muss ein eigenes Gesetz verabschiedet werden. Der Aufschub führt auch dazu, dass die „Amtszeit“ von Toni Patscheider, der die Stadtgemeinde Glurns seit Anfang Oktober 2020 kommissarisch verwaltet, verlängert wird, wenngleich Patscheider darüber nicht erfreut ist, „denn eine Gemeinde braucht gewählte Vertreter“, wie er sich in einem Interview äußerte. Die Entscheidung des früheren SVP-Bürgermeisters Luis Frank, nicht mehr als Bürgermeisterkandidat ins Rennen zu gehen, ist endgültig. „Nach der Unterbrechung will ich nicht mehr neu starten“, bestätigte Frank dem der Vinschger. Wie berichtet, war es nach den Neuwahlen 2020 trotz mehrerer Anläufe nicht gelungen, eine Mehrheit für die Zusammensetzung des Stadtrates zu finden. Die Fronten zwischen der SVP und der Liste „Für Glurns“ hatten sich verhärtet. Erste politische Gespräche hat es zwar unlängst gegeben, doch nach der Terminverschiebung könnte es jetzt erneut zu einer Pause kommen, zumal ja erst im Herbst gewählt wird. Eine der Kernfragen ist, ob es zu einer Einheitsliste kommt und ob diese eventuelle Liste parteiunabhängig oder unter der „SVP-Flagge“ antritt. Außer Zweifel steht, dass es der Gemeinde nicht gut tut, derart lange kommissarisch verwaltet zu werden, denn alles, was nicht unmittelbar unter die Zuständigkeiten des Kommissärs fällt, bleibt zwangsläufig liegen.
