BM Ulrich Veith
LR Arnold Schuler

„Wenn mit der Bio-Region ernst gemacht wird, …“

Publiziert in 36 / 2019 - Erschienen am 22. Oktober 2019

Mals - Gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung des Oberen Vinschgaus arbeiten, statt weiter den Rechtsweg zu beschreiten: Diesen Appell richtete Landesrat Arnold Schuler kürzlich an den Malser Bürgermeister Ulrich Veith. Nach mehreren Gerichtsurteilen über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln solle nun auch in Mals Ruhe einkehren und der gemeinsame Blick nach vorne gerichtet werden, schrieb Schuler in einem offenen Brief an Veith. Der Landesrat erinnerte daran, dass die Pflanzenschutzmittel-Diskussion zu Spaltung und Konfrontationen geführt hätte. Nach den Urteilen des Landesgerichtes Bozen, des Verwaltungsgerichtes Bozen und des Europäischen Gerichtshofs herrsche nun Rechtssicherheit, so Schuler. Es sei nun an der Zeit, „an den Verhandlungstisch zurückzukehren, anstatt weitere Rechtswege zu beschreiten.“ Schuler appellierte an Veith, „den Oberen Vinschgau gemeinsam weiterzuentwickeln.“ Dabei gehe es um die Landwirtschaft, aber nicht nur. Schuler sprach von einer Bio-Region Obervinschgau, die eine „interessante Idee“ sein könne. „Eine nachhaltige Entwicklung ist nur möglich, wenn man sie gemeinsam statt gegeneinander entwickelt“, gab sich Schuler überzeugt.

„Mit Worten sind wir nicht zufrieden“

Bezüglich des Vorschlages zur Schaffung einer Bio-Region sagte Ulrich Veith am 18. Oktober dem der Vinschger, dass es darum gehe, „ob Schuler mit diesem Vorschlag nun auch ernst macht und ob entsprechende konkrete Schritte gesetzt werden.“ Die Schaffung einer Bio-Region setze voraus, dass auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet werde „und das ist ja genau unser Ziel. Mehr wollen wir nicht.“ Neu sei der Vorschlag der Bio-Region übrigens nicht. Einen solchen Vorschlag habe es bereits 2015 gegeben, doch konkret getan habe sich dann nichts, obwohl sich die Gemeinde ihrerseits darum bemüht hätte, diesen Weg einzuschlagen bzw. das Ihrige beizutragen. Sollte Schuler jetzt mit dem Vorschlag ernst machen und entsprechende Schritte setzen, sei es denkbar, dass die Gemeinde von einer Berufung gegen ein kürzlich bekannt gewordenes Urteil des Bozner Verwaltungsgerichtes beim Staatsrat in Rom absehe. Das Gericht hatte die sogenannte Malser Pestizid-Verordnung für nichtig erklärt. Laut Veith wäre es auch der Gemeinde viel lieber, wenn Rechtsstreitereien vermieden werden könnten. Bezüglich des Vorschlages einer Bio-Region sei aus der Sicht der Gemeinde eines klar: „Mit Worten sind wir nicht zufrieden. Wir wollen Taten sehen.“

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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