„Wer am Zussltag arbeitet …
Prad - … und sich dabei verletzt, heilt nie mehr“. Es war ein Prader gesetzten Alters, der uns im Vorfeld des heurigen „Zusslrennens“ in Prad an diesen althergebrachten Ausspruch erinnerte. Am Zussltag soll die Arbeit demnach ruhen. Ernst genommen haben das am heurigen Unsinnigen Donnerstag nicht nur viele Praderinnen und Prader, sondern auch zahlreiche Schaulustige und Brauchtumsliebhaber aus nah und fern. Kurz nach 14 Uhr gehörte das Dorfzentrum den 6 weiß verkleideten „Schimmeln“, dem Fuhrmann mit der Goaßl, dem Sämann, dem Bauer und der Bäuerin, dem Knecht und der Dirn, dem „Zoch“ und der „Pfott“ und vielen großen und auch kleinen „Zussln“. Dass kurz vor dem Beginn des „Zusslrennens“ die Feuerwehrsirene heulte und mehrere Wehrleute dem Löschfahrzeug der Feuerwehr den Weg durch die Zuschauermengen bahnen musste, tat dem traditionellen „Zusslrennen“, das zusammen mit dem „Maschgertanz“ zu den Höhenpunkten des Prader Faschingsbrauchtums gehört, keinen Abbruch. Nahtlos weiter ging das Faschingstreiben im Anschluss an das „Zusslrennen“ mit etlichen Faschingswagen und dem Auftritt verschiedener Gruppen. Mitglieder der Musikkapelle Prad spielten einen Trauermarsch und vergossen Tränen in Strömen, weil sich die Kapelle von ihrer Kapellmeisterin Verena Tröger, der Bürgermeisterin von Laas, verabschieden muss: „Trotz geglücktem Klonen: sie verlässt Prad“, hieß es auf einem Plakat, mit dem die Kapellmeisterin einmarschierte. Für viel Spaß und Unterhaltung gab es auch mit dem Wagen „Golf Club Prad“, der Altweibermühle“, dem Ployfaser-Schiff und dem fahrenden Arztambulatorium. Viele kleine und große Besucher waren verkleidet und in teils sehr originalen Kostümen zum „Zusslrennen“ gekommen. Dieser faszinierende Faschingsbrauch wird seit jeher mit dem Austreiben des Winters in Verbindung gebracht. Heuer gab es am Unsinnigen in diesem Sinn nicht viel auszutreiben, denn es war warm wie mitten im Frühling.
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